Österreich

Nach "Geisterzug": ÖBB suspendierten Mitarbeiter

Heute Redaktion
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Vier Güterwaggons machten sich Freitagfrüh im Bez. Braunau selbstständig, rollten 30 km durch Oberösterreich und entgleisten in einer Linkskurve in Dietfurt. Die Strecke bleibt bis Donnerstag gesperrt. Die Aufräumarbeiten sind in vollem Gange.
Vier Güterwaggons machten sich Freitagfrüh im Bez. Braunau selbstständig, rollten 30 km durch Oberösterreich und entgleisten in einer Linkskurve in Dietfurt. Die Strecke bleibt bis Donnerstag gesperrt. Die Aufräumarbeiten sind in vollem Gange.
Bild: Daniel Scharinger

Ein Verschubmitarbeiter soll die Waggons nach dem Abkoppeln nicht abgesichert haben. Sie rollten 30 km führerlos auf den Gleisen. Nun gibt es Konsequenzen.

Freitagfrüh hatten sich im Bahnhof Friedburg-Lengau vier Güterwaggons der ÖBB selbstständig gemacht, rollten mit 300 Tonnen Papierrollen beladen, mehr als 30 Kilometer weit die Gleise entlang. In einer Linkskurve entgleiste der "Geisterzug" schließlich in Dietfurt.

Die Strecke wurde so schwer beschädigt, dass sie für eine Woche gesperrt werden musste. Wir berichteten.

Jetzt gibt es Konsequenzen für einen Mitarbeiter der österreichischen Bundesbahnen: Der Verschubmitarbeiter wurde suspendiert, wie ÖBB-Sprecher Karl Leitner, mitteilte.

Der Mann habe erklärt, dass er den Hemmschuh nicht gelegt hat, so Leitner. Mit diesem Keil werden Waggons nach dem Abkoppeln gesichert. Aufgrund der Angaben des Mitarbeiters gehen die ÖBB von menschlichem Versagen als Unfallursache aus. Die Suspendierung sei bis zum Abschluss der Untersuchungen ausgesprochen worden.

Der vom Unfall betroffene Streckenabschnitt der Mattigtalbahn bleibt bis Donnerstag nächster Woche gesperrt. Es wurde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Der Schaden, der durch die Entgleisung der vier herrenlosen Waggons entstanden ist, wird auf mehrere Hunderttausend Euro geschätzt.



(cru)