Österreich

"Gizmo" getötet: Frauerl bekam Bewährungsstrafe

"Gizmos" Frauerl, die den Yorkshireterrier in einem Trockner getötet und den Nachbar beschuldigt hat, wurde verurteilt.

Heute Redaktion
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"Gizmo" starb im Wäschetrockner.
"Gizmo" starb im Wäschetrockner.
Bild: Screenshot Heute

Der Fall regte auf: Eine Frau aus dem steirischen Gratkorn meldete im März bei der Polizei, dass ihr Yorkshireterrier "Gizmo" offenbar von einem Nachbarn getötet und mit einer Notiz vor ihre Wohnungstüre gelegt worden war. "Gizmo" starb laut Obduktion im Wäschetrockner, die Polizei ermittelte gegen einen Nachbarn. Sogar Fingerabdrücke wurden genommen. Dann die Wende: Die Hundebesitzerin gestand, gelogen zu haben.

Die 49-jährige Frau aus Gratkorn gestand, dass sie Schuld am Tod ihres Lieblings ist. Sie hat den Hund unabsichtlich selbst in den Wäschetrockner gesteckt. Als sie zwei Hundedecken nach dem Waschen trocknen wollte, geriet "Gizmo" laut ihrer Aussage selbst unbemerkt in das Gerät. Sie habe das erst bemerkt, als das 60 Grad heiße Programm fertig war.

Sogar DNA gesichert

Die Polizei hat intensiv in der Sache ermittelt. Eine Obduktion des Hundes wurde durchgeführt, es gab DNA-Analysen und Wegprofile. Im Laufe der Ermittlungen entdeckten die Beamten immer mehr Widersprüche in der Story der Hundebesitzerin.

Das tote Tier legte sie in einen Blumentopf. Die vermeintliche Nachricht vom Nachbarn, die dessen Schuld beweisen sollte, schrieb sie selbst. Die Frau wurde wegen falscher Zeugenaussage einer strafbaren Handlung angezeigt. Zum Motiv ihrer Handlungen gab sie an: Sie habe es nicht über's Herz gebracht, ihrem Sohn das Missgeschick zu gestehen.

Therapie und Schadenersatz

Wegen Verleumdung und Drohung wurde die Frau am MIttwoch zu einer nicht rechtskräftigen Bewährungsstrafe von 20 Monaten verurteilt. "Auch blöd reden ist strafbar" begründete der Richter das Urteil und meinte damit, dass sie dem Nachbarn sechs Tage lang den Mord am Hund anhängen wollte. Die Frau muss zudem einen Alkoholentzug machen und dem Nachbarn Schadenersatz leisten.

Offen ist noch, ob es einen weiteren Prozess gegen die Frau geben wird. Anfang April brach nämlich in der Gratkorner Koloniegasse ein Kellerbrand aus, der zum Glück nicht allzu großen Schaden anrichtete. Aber: Der Brand war gelegt worden. Nach Ermittlungen führte die Spur laut "Krone" zur 49-jährigen Besitzerin von "Gizmo". Die mutmaßliche Brandstifterin soll in dieser Causa ein Teilgeständnis abgelegt haben. (red)