Österreich

Lottoschein gefunden: Statt Geld gab's Prozess

Heute Redaktion
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Der Angeklagte (links) und sein Anwalt Michael Jobst (rechts)
Der Angeklagte (links) und sein Anwalt Michael Jobst (rechts)
Bild: Denise Auer

Weil er einen fremden Gewinn-Lottoschein einlösen wollte, fasste ein Serbe anstatt 282.400 Euro 12 Monate Haft aus. Nur durch Zufall kamen die Lotterien dem Betrüger auf die Schliche.

"Bier und Schnaps für alle!" Ein 48-Jähriger konnte sein Glück kaum fassen, wenig später fasste ihn die Polizei.

"Ich hab einen Lottoschein gefunden und wollte das Geld einlösen", machte der vermeintlich "Glückspilz" gestern auf der Anklagebank des Wiener Landesgerichts eine unglückliche Figur. Weil der Schein nicht seiner war und der Betrag hoch war, musste sich der Mann wegen schweren Betrugs verantworten: "Ich bin schuldig. Es tut mir leid."

Bei Lotterien mit falschem Namen gemeldet

Laut seiner Aussage flatterte dem mittlerweile arbeitslosen Masseur die gewinnbringende Quittung vor dem Haus eines Pensionisten zu, den er zuvor behandelte. Als er herausfand, dass der Schein fast 300.000 Euro wert war, versuchte er unter falschem Namen an die Kohle zu kommen. So wollte er erreichen, den Gewinn trotz Privatinsolvenz behalten zu können.

Lotterien und Polizei klärten den Fall

Sein Pech: Der echte Gewinner (zufällig jener Pensionist) hatte die Quittung sicherheitshalber fotokopiert und den Verlust schnell der Polizei gemeldet. Weil der zudem die genaue Trafik nennen konnte, und nachweislich immer wieder dieselben Zahlen spielte, flog der falsche Gewinner schlussendlich auf.

"Glücksfall wurde zum massiven Pech"

"Ein vermeintlicher Glücksfall wurde so für meinen Mandanten zum massiven Pech", fasst Verteidiger Michael Georg Jobst die "illustre Geschichte" zusammen. Für seinen Mandanten erkämpfte er ein mildes Urteil, Glück im Unglück sozusagen: Zwölf Monate bedingte Haft.

Pensionist hat nun seinen Lottogewinn

Der Pensionist kann nun mittlerweile mit Verspätung seinen Lottogewinn genießen, die Richterin gratulierte ihm im Zeugenstand. Massieren lässt sich der Senior übrigens seither von jemand anderem.