Österreich

"Hadishat-Killer" will sich Gutachter aussuchen

Heute Redaktion
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Robert K. und seine Anwältin Liane Hirschbrich wollen um jeden Preis erwirken, dass der mutmaßliche Killer wegen einer Geisteskrankheit nicht in Haft muss, sondern in eine Anstalt kommt.

Universitätsprofessorin Kathrin Sevecke leitet seit 1999 die Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Meduni Innsbruck, hat seit 2001 als Sachverständige 300 jugendforensische Gutachten erstellt – für Hadishats mutmaßlichen Killer soll sie dennoch nicht qualifiziert genug sein. Was lachhaft klingt, ist offenbar der pure Ernst von Anwältin Liane Hirschbrich, die auf fünf eng beschriebenen Seiten die Enthebung fordert.

Wir erinnern uns: Hirschbrich ist jene Juristin, die Robert K. (17) von Beginn an – nun ja – kreativ "verteidigte", zu spät im Gerichtssaal erschien und deren Klienten auffallend oft Stimmen hören. Ob stimmig oder nicht: Weil sich beim ersten Prozess gegen Robert K. (13 Jahre Haft) zwei Gutachter bei der Frage der Zurechnungsfähigkeit widersprochen hatten und auf Einholung einer dritten Expertise verzichtet wurde, muss der Prozess wiederholt werden.

Für das dritte Dossier wurde – zum Ärger von Hirschbrich – nun Kathrin Sevecke engagiert. Sie habe nicht die erforderlichen Erfahrungen auf dem Bereich der frühkindlich einsetzenden Form der Schizophrenie, so Hirschbrich. Allerdings war Robert K. bei der Tat bereits 16.

Das Gericht lehnte die Ablehnung natürlich ab. "Es darf doch nicht wahr sein, dass sich ein Mordverdächtiger und seine Verteidigerin genehme Gutachter aussuchen möchten", zürnt Opferanwalt Nikolaus Rast. "An Hadishats Familie, die nie abschließen kann, denkt niemand. Und der Steuerzahler muss das alles zahlen."

Der Prozess gegen Robert K. (der nun wiederholt werden muss)