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"Halbe Brüder": Sido auch ohne Rap in Paraderolle

Heute Redaktion
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Multikulti-Komödie aus dem Familieneck, abenteuerliche Schnitzeljagd durch Deutschland, Rapper Sido als Hauptdarsteller - auf diesen Grundpfeilern (und ja, es sind nur drei) errichtet Regisseur Christian Alvart ("Pandorum") seine Komödie "Halbe Brüder". Die Gags pendeln sich zwischen derb und vorhersehbar ein, die Akteure retten den Film in den Durchschnitt.

Multikulti-Komödie aus dem Familieneck, abenteuerliche Schnitzeljagd durch Deutschland, Rapper Sido als Hauptdarsteller - auf diesen Grundpfeilern (und ja, es sind nur drei) errichtet Regisseur Christian Alvart () seine Komödie "Halbe Brüder". Die Gags pendeln sich zwischen derb und vorhersehbar ein, die Akteure retten den Film in den Durchschnitt.

Julian (Paul "Sido" Würdig) hat Zores mit ein paar Henkern aus der Glücksspielbranche, Yasin (-Kommissar Fahri Yardim) kämpft mit der Übernahme des stiefväterlichen Betriebes, und Addi (YouTuber Tedros Teclebrhan aka Teddy Comedy) erwartet trotz stockender Rap-Karriere Nachwuchs. Neben Geldsorgen haben die drei aber noch etwas anderes gemein: Sie haben dieselbe Mutter.

Deren Testamentsverwalter informiert die drei Herren über ihre Abstammung. Dem anfänglichen Unglauben weicht bald ein kollektives Ziel: Die Frau Mama hat ein nicht unbeträchtliches Sümmchen Geld angehäuft und es ihren Söhnen vermacht. Der Haken an der Sache: Die Kohle wurde versteckt und kann nur durch wahren Familiengeist aufgespürt werden. Julian, Yasin und Addi müssen sich also gehörig zusammenraufen, um an ihr Erbe zu gelangen. Auf ihrem Roadtrip durch Deutschland begegnen sie ihren Vätern und allerlei anderen Verrückten...

Sido

Drei Protagonisten, einer davon Rapper; drei Hauptdarsteller, einer davon Sido - wohl klar, dass der ehemalige Maskenmann und "Die Große Chance"-Juror im Film den Musiker gibt. Klingt logisch, ist aber nicht so! Davon, dass Sido in seiner zweiten Kinohauptrolle (nach "Blutsbrüdaz", 2011) erstmals außerhalb der Hiphop-Szene wildert, merkt man allerdings nur wenig.

Trotz Rap-Entzug verkörpert Sido mal wieder einen selbstverliebten Rüppel mit zweifelhafter Vorbildwirkung, spielt also seine eigene Kunstfigur. Die Fans des deutschen Musikers wird's freuen. Der Rest der Kinobesucher darf sich damit trösten, dass Paul Würdig (so Sidos bürgerlicher Name) diese Rolle mittlerweile perfekt beherrscht.

Obwohl Herr Würdig sein kurzes Wien-Intermezzo längst beendet hat, verfügt "Halbe Brüder" übrigens über einen Österreich-Bezug: Mavie Hörbiger und Michael Ostrowski sind in Nebenrollen zu sehen, Ostrowski schrieb auch am Drehbuch mit. Bei der Vielzahl an Fäkal- und Peniswitzen im Film vielleicht nicht die beste Wahl für die erste Seite des Lebenslaufs...

"Halbe Brüder" ist ab 9. April im Kino.