Österreich

"Haus der Geschichte" eröffnet am 10. September

Nur noch wenige Tage, dann ist es endlich so weit: Im Museum Niederösterreich in St. Pölten eröffnet das "Haus der Geschichte".

Heute Redaktion
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Hauptkurator Stefan Karner, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Museum Niederösterreich-Manager Matthias Pacher (v.li.)
Hauptkurator Stefan Karner, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Museum Niederösterreich-Manager Matthias Pacher (v.li.)
Bild: Heute/Nittner

Mehr als 2.000 teils noch nie gesehene Exponate auf rund 3.000 Quadratmetern Fläche – das Prestigeprojekt der nö. Kulturlandschaft, das "Haus der Geschichte" im Museum Niederösterreich, nimmt Gestalt an. Am 10. September öffnet es endlich seine Pforten und wartet gleich mit einer Schwerpunktausstellung zum Thema "Erste Republik" auf. 92 nationale und internationale Experten arbeiteten an dem Projekt, drei Millionen Euro flossen in die inhaltliche und architektonische Umsetzung.

Kostenpläne eingehalten

"Wir dürfen uns auf ein Gesamtkunstwerk freuen. Und: Der Kostenplan wurde auf Punkt und Komma eingehalten", erklärte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner elf Tage vor der Eröffnung bei einer Pressekonferenz in St. Pölten.

"An den Besucherzahlen der Landesausstellungen und der Schallaburg sehen wir ein wachsendes Interesse an Zeitgeschichte. Große Niederösterreicher haben zudem nicht nur nationale, sondern europäische Geschichte geschrieben. Ich denke hier an Leopold Figl, Julius Raab, Bertha von Suttner oder Alois Mock", erörtert die Landeschefin.

Eintritt: Das Ticket für das "Haus der Geschichte" soll zehn Euro kosten, es gilt allerdings auch für das nebenan beheimatete "Haus der Natur".

Thematische Cluster

Dass sich das "Haus der Geschichte" in seinem Aufbau von anderen Museen unterscheidet, unterstreichen am Dienstag auch Museum NÖ-Manager Matthias Pacher, Kurator Stefan Karner und Staatsarchiv-Chef Wolfgang Maderthaner. Die Ausstellung wurde, anstatt wie so oft chronologisch, in thematische Cluster eingeteilt, die schließlich mit anderen Themen-Komplexen verschränkt sind. So wird ein runder Bogen über die Entwicklungen der gesamten ersten Republik Österreichs gespannt.

"Wir wollen die Geschichte erzählen", so Geschäftsführer Pacher, der das neue Museum nach der zehnmonatigen Bauzeit als künftiges "Zugpferd auf internationalem Niveau" bezeichnet.

"Es war eine gewaltige Aufgabe", resümiert Stefan Karner, der sich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden zeigt. "Geschichte wird immer neu geschrieben. Jede Generation betrachtet sie aus einem anderen Blickwinkel", so der Kurator. Das "Haus der Geschichte" soll aber nicht nur Ausstellungen bieten, sondern auch Forschung. Kooperationen, beispielsweise mit der Donauuni Krems oder dem Ludwig Boltzmann-Institut, wurden bereits gesichert. Als letzte Funktion soll das neue Museum ein besonderes Service bieten: "Wer etwas über die Geschichte seiner Familie wissen will, der kann sich an uns wenden. Wir fungieren als Clearing-Stelle, geben Auskunft und vermitteln an die richtigen Anlaufstellen", so Stefan Karner.

Schätze, Corvinusbecher & Staatsverträge

Insgesamt elf Längsschnitte, die zwar "chronologisch geleitet, aber thematisch gegliedert" sind, finden sich in der neuen Schwerpunktausstellung, die den Namen "Die umkämpfte Republik" trägt. Das Ziel: Besucher auf emotionaler Ebene mitreißen. Die Highlights: Die 150 Schätze aus Wiener Neustadt, die 2010 entdeckt wurden, der Corvinusbecher aus dem 15. Jahrhundert, ein Schachspiel aus dem Besitz von Karl Renner und eine original Luther-Bibel.

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