Welt

"Held" von Manchester: Vier Jahre Gefängnis

Heute Redaktion
Teilen
Der vermeintliche Held Chris Parker ist in Wahrheit ein Dieb. Credit: Police
Der vermeintliche Held Chris Parker ist in Wahrheit ein Dieb. Credit: Police
Bild: zVg

Ein Obdachloser wurde als Held gefeiert, weil er während des Anschlags in Manchester Opfern half. Jetzt gestand er: Er hat nicht geholfen, sondern gestohlen.

Seine Story rührte damals die Welt: Der Obdachlose Chris Parker behauptete nach dem Anschlag beim Ariana Grande Konzert im Mai 2017, selbst durch die Wucht der Explosion zu Boden geworfen worden zu sein. Aber statt wegzulaufen, sei er zurückgelaufen, um den Opfern zu helfen. Für seine Heldentat sammelten die Briten damals 56.800 Euro, um den Obdachlosen von der Straße wegzubringen.

Jetzt stellte sich heraus: Der Mann ist gar kein Held, sondern ein Dieb. Videos einer Überwachungskamera zeigten später, dass Parker nach dem Anschlag nicht half, sondern die Brieftasche einer Frau durchwühlte, deren 14-jährige Enkeltochter daneben im Sterben lag.

Jetzt wird der "Held" hart bestraft: "Sie waren nicht der Held, der Sie vorgaben zu sein, sondern einfach ein gewöhnlicher Dieb" sagte Richter David Hernandez in Manchester zu dem 33-jährigen Angeklagten . Er verurteilte ihn zu vier Jahren und drei Monaten Gefängnis. Das für den vermeintlichen Helden gesammelte Geld wird an die Spender zurückgegeben.

Beim Anschlag am 22. Mai starben 22 Menschen, 116 wurden verletzt

Selbstmordattentäter Salman Abedi hatte sich am 22. Mai 2017 nach dem Ariana Grande Konzert in die Luft gesprengt und 22 Menschen mit in den Tod gerissen. 116 Menschen wurden verletzt. Unter den Opfern waren viele Jugendliche und Kinder. (isa)