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"Hell or High Water": Ein amerikanischer Klassiker

Zwei Brüder rauben Filialen jener Bank aus, die sich ihre Farm unter den Nagel reißen will.

Heute Redaktion
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Kurz vor der Verleihung der Oscars bittet "The Hollywood Reporter" traditionell einige wahlberechtigte Academy-Mitglieder um ihre Meinung zu den nominierten Produktionen und Filmschaffenden. Die Befragten bleiben anonym, ihre Kommentare fallen entsprechend schonungslos aus. "Hell or High Water" - heuer vier Mal nominiert, letztlich jedoch nicht mit einer der Goldstatuetten bedacht - heimste trotzdem reichlich Lob ein. Dabei wurde der Film unter anderem als "wahrer amerikanischer Klassiker" bezeichnet. Eine Einschätzung, die absolut ins Schwarze trifft...

Unter der brennend heißen Sonne von Texas räumen Tanner (Ben Foster) und Toby Howard (Chris Pine) Banken aus. Pro Tag stehen gleich mehrere Überfälle auf dem Programm. Die Brüder kassieren nur kleine Beträge - schlappe 45.000 Dollar würden reichen, um die Farm ihrer Mutter zu retten, die durch ein frisch entdecktes Ölvorkommen Millionen wert ist. Die Howards beschränken sich bei ihren Raubzügen auf Filialen jenes Finanzinstituts, das das Grundstück für sich beansprucht. Der Texas Ranger Marcus Hamilton (Jeff Bridges mit nuschelndem Western-Akzent) und sein Kollege Alberto Parker (Gil Birmingham) heften sich an die Fersen der Verbrecher.

Während "Hell or High Water" recht gemächlich auf ein großes Baller-Finale in der Wüste zusteuert, rechnet der Film mit dem tristen Los der amerikanischen Unterschicht ab. Einst haben die Siedler den Ureinwohnern das Land abgeluchst, nun wird es ihnen ihrerseits von den Banken abgenommen. Der Amerikanische Traum ist zu einer Ausbeuter-Masche der Großkonzerne verkommen und bietet weder Platz für ehrliche, hart arbeitende Menschen, noch für eine romantisch verklärte Vorstellung von Outlaws, die dem System den Krieg erklärt haben.

"Hell or High Water" startet am 19. Mai 2017 in den österreichischen Kinos.

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