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"Heute" lud 200 Leser zu "Lone Ranger"-Premiere

Heute Redaktion
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Bild: Sophie Zechmeister

Strahlende Augen und gespannte Gesichter am Dienstag bei der Premiere von "Lone Ranger" im Wiener Apollo Kino. "Heute" lud 200 Leser zum exklusiven Filmvergnügen und ließ sie auf das Disney-Western-Spektakel mit Johnny Depp los. Der mittlerweile 50-jährige Verwandlungskünstler glänzt in seiner Rolle als Indianer Tonto in einer Geschichte, die zwischen Absurdität und Tragik schwankt.

Strahlende Augen und gespannte Gesichter am Dienstag bei der Premiere von los. Der mittlerweile 50-jährige Verwandlungskünstler glänzt in seiner Rolle als Indianer Tonto in einer Geschichte, die zwischen Absurdität und Tragik schwankt.

Die einzelnen Storyelemente passen kaum zusammen, der Tonfall wechselt beständig zwischen leichtfüßigem Humor und ernstem Schwermut, die schwerwiegende Kapitalismuskritik wirkt in einer Produktion dieser Größe recht fehl am Platz, und mehrere Enden führen letztlich zu einer Überlänge von 150 Minuten. Zu dieser Zeit hat man sich auch an Johnny Depp schon sattgesehen.

Der 50-Jährige spielt Tonto, einen Komanche-Indianer mit schwarzen Streifen im weiß angemalten Gesicht, einer ausgestopften Krähe und Federn auf dem Kopf. In einem Museum ausgestellt, erzählt er einem kleinen Buben die absurde Geschichte seiner Zeit mit dem "Lone Ranger" in den späten 1860er Jahren in Texas. John Reid (Armie Hammer) war damals ein naiver Law-School-Absolvent, der als neuer Ranger Jagd auf den Schurken Butch Cavendish macht und in einen Hinterhalt gerät. Während alle seine Mitstreiter umkommen, schwört er - fortan maskiert - Rache.

Johnny Depp kann spielen, was er will

Ohne Tonto wäre Reid jedoch aufgeschmissen, über ihn kommt der "einsame Held" auch zu seinem eigenwilligen Hengst namens Silver und der skrupellosen Bande bald auf die Spur. Und er muss auch feststellen, dass es eigentlich um viel mehr geht - schließlich wird die gesamte amerikanische Erfolgsgeschichte der einstigen Zusammenführung einer Nation durch den Bau der Eisenbahn in ein äußerst zwielichtiges Licht gerückt.

Doch so grottenschlecht, wie man meinen könnte, ist der Film letztlich gar nicht: das Helden-Duo ist eigentlich reizvoll, einige Action-Szenen - etwa in Verbindung mit der Wilhelm-Tell-Ouvertüre - sind richtig gut gelungen, und Johnny Depp hat in stoischer Buster-Keaton-Manier seine starken Auftritte (inklusive Jack-Sparrow- und Sleepy-Hollow-Reverenz!). Flop ist "Lone Ranger" sicher keiner, was die Begeisterung der "Heute"-Leser zeigte - "ihr" Johnny Depp kann eben spielen, was er will.