Österreich

Wie ist das? "Heute" testete einen Ebola-Anzug

Heute Redaktion
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15 Minuten in einem luftdicht verschlossenen Anzug zu stecken. Wie fühlt sich das an? "Heute" machte den Test, schlüpfte in einen Ebola-Anzug.

"Es hat alles seine Reihenfolge, wir müssen beim Anziehen genau nach Leitfaden vorgehen", sagt Marion Jaros-Nitsch und blättert den Guide für Ebola Schutzausrüstungen auf. "So wie es die Ärzte und Pflegekräfte in den Ebola-Behandlungszentren tun", ergänzt Florian Lems.

Die beiden arbeiten für die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen", die in Krisengebieten im Einsatz ist. Von 10. bis 21 Oktober gibt "Ärzte ohne Grenzen" in Linz einen Einblick in die Arbeit der Organisation. Besucher erfahren in Zelten und Holzbauten, die am Pfarrplatz aufgestellt sind, wie medizinische Hilfe für Personen in Krisengebieten funktioniert.

So wie zum Beispiel im Kongo, wo 330 Mitarbeiter im Kampf gegen das Ebola-Virus im Einsatz sind. 181 Fälle von Ebola-Erkrankten sind dort bekannt, 80 Menschen sind bislang an dem unheilbaren Virus gestorben, erzählt mir Florian Lems. Damit sich das medizinische Personal nicht damit ansteckt, muss es in einen isolierten Anzug schlüpfen, einen zweifachen Mundschutz anlegen und zwei Paar Schutzhandschuhe tragen.

Und das ist keine leichte Aufgabe

Zwischen Ente und Taucher

Um in den leuchtend gelben Einwegoverall zu kommen brauche ich eigentlich noch keine Hilfe, zu dritt geht es aber dennoch leichter. Normalerweise tragen die Helfer vor Ort einen chirurgischen Kittel und eine Hose, ich schlüpfe mit Jeans und langem T-Shirt hinein. Marion und Florian stülpen mir die Schlaufen jeweils um den linken und rechten Daumen.

Dann wird mir der "Schnabel" verpasst. Die Gesichtsmaske ist an der Reihe. Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen. Etwas albern komm ich mir jetzt schon vor. Dabei sind wir noch lange nicht fertig! Die beiden helfen mir in die Gummistiefel.

"Geübte brauchen zirka 15 Minuten, bei uns wird es wohl etwas länger dauern, bis wir dir die volle Montur angezogen haben", sagt Marion zieht mir die Schutzhaube über. Florian mach den Feinschliff, zupft alles im Gesicht zurecht.

Denn "es darf kein Stückchen Haut frei bleiben", zu gefährlich ist der Ebola-Virus.

Langsam wird es schwer zu atmen, mit der Maske oder anders gesagt dem Schnabel vor dem Mund. Und obwohl am Pfarrplatz leicht der Wind geht, wird's im Anzug außerdem schon richtig warm.

"Kein Stückchen Haut darf frei bleiben

Kaum vorstellbar, wie man es bei Temperaturen um die 35 Grad so vermummt 45 Minuten lang aushalten soll. Solange darf der Ebola-Anzug nämlich maximal getragen werden. "Alles andere wäre wegen der Hitze zu gefährlich", erklärt Florian. Ich nicke.

Als nächstes reicht mir Marion die Einweghandschuhe. Das zweite, festere Paar folgt noch! Dann wird mir die Gummischürze angelegt und am Rücken zusammengebunden. Es folgt die Schutzbrille. Oder in meinem Fall die Taucherbrille.

Jetzt noch die Handschuhe und ich bin fertig. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn sehen kann ich dank der Brille nur mehr kaum etwas. Ich versuche im beschwerlichen Outfit ein Paar Runden zu gehen. Marion und Florian geben mir noch ein mit einer Chlorlösung gefülltes Dekontaminationsgerät mit.

Es fühlt sich an, als hätte ich Taucherflossen an den Füßen. Für die Besucher am Pfarrplatz ein großer Spaß. Sieht sicher lustig aus, für mich wird es aber zur Herausforderung, normal zu gehen. Es ist heiß, und die vielen Schichten am Körper werden dadurch noch schwer zu ertragen.

"Nur" 25 Grad hat es zu diesem Zeitpunkt gerade in Linz. Wie unangenehm muss es bei Temperaturen ab 35 Grad für Ärzte und Pflegekräfte in Afrika sein, denke ich mir.

Ich bin froh, mich wieder aus dem Outfit schälen zu können. Marion und Florian helfen mir natürlich wieder dabei. "Das Ausziehen ist viel heikler als das Anziehen. Es wird immer zu Zweit vorgenommen, denn es muss genau darauf geachtet werden, dass die Haut nicht mit der Kleidung in Berührung kommt, denn dann wäre das Ansteckungsrisiko zu groß", erklärt Marion. Ich nicke wieder und habe noch mehr Respekt vor der Arbeit der Ärzte ohne Grenzen.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com