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"Hilfe, ich habe schräge Sexfantasien!"

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Sue ist zufrieden mit ihrem Sexualleben. Aber manchmal beim Sex driftet sie ab und lässt in ihrem Kopfkino bizarre Filme laufen. Ist sie psychisch krank?

Frage von Sue (27) an Doktor Sex: Ich lebe in einer glücklichen Beziehung. Manchmal fliehe ich beim Sex aber in Fantasien. Beispielsweise bin ich dann Lehrerin und mein Freund Schüler. Ich habe auch Vergewaltigungsfantasien. In der Realität möchte ich das aber niemals erleben. Mich entsetzt dieser Teil von mir. Bin ich krank?

Antwort von Doktor Sex:

Liebe Sue

Es ist menschlich und primär ein Zeichen von psychischer Gesundheit, Fantasien zu haben. Egal, ob sich diese um Sex oder ein anderes Thema drehen. Solche Gedanken und Bilder schaffen einen Spannungsausgleich und bilden eine Brücke zwischen Bewusstem und Unbewusstem, zwischen Traum und Wirklichkeit. Weil sie sich aber nicht an den geltenden rechtlichen und moralischen Konventionen orientieren, können sie einen auch in Angst und Schrecken versetzen.

Solange die Fantasien nicht überhand nehmen und so belastend werden, dass sie deinen Alltag oder dein Sexualleben nachhaltig beeinträchtigen, gibt es keinen Grund zur Sorge. In diesem Fall darfst du dich den Filmen in deinem Kopfkino auch ruhig hingeben, obschon sie vielleicht schräg sind und sexuelle Handlungen betreffen, die in unserer Realität als pervers gelten oder verboten sind. Jedoch muss immer ganz klar bleiben, wo die Fantasie aufhört und die gelebte Wirklichkeit beginnt.

Falls du jedoch daran leidest oder wenn du dich ihnen ausgeliefert fühlst, rate ich dir, die Bilder und Gedanken mit einem Psychotherapeuten oder -analytiker anzuschauen und ihnen auf den Grund zu gehen. Denn manchmal verbergen sich dahinter nämlich auch Erfahrungen und Erlebnisse, die einer Verarbeitung bedürfen, weil sie zu viel Energie binden und dadurch das Alltagsleben massiv erschweren. (red)