Szene

"Homefront": Stallone schreibt, Statham ballert

Heute Redaktion
Teilen

Wenn Sylvester Stallone das Drehbuch schreibt und Jason Statham den Hauptpart übernimmt, ist alles für einen klassischen Macho-Actioner angerichtet. "Homefront" hält mehr als es verspricht - und bietet neben Stathams stoisch zwideren Gewaltausbrüchen einen interessanten Plot und hervorragende Nebendarsteller. Leider misslingen jedoch Anfang und Ende des Films.

Wenn - und bietet neben Stathams stoisch zwideren Gewaltausbrüchen einen interessanten Plot und hervorragende Nebendarsteller. Leider misslingen jedoch Anfang und Ende des Films.

"Homefront" beginnt so lustlos und altbacken, dass man sich zum Fremdschämen in seinem Kinosessel verkriechen will. Undercover-Ermittler Phil Broker (Jason Statham) lässt eine drogendealende Biker-Gang hochgehen. Mit einem waghalsigen Motorradstunt verhindert er die Flucht des fiesen Oberbosses, der mit seinem Crystal-Meth-hörigen Sohn von der Polizei gestellt wird. Obwohl Broker den Burschen zum Aufgeben zu überzeugen versucht, zückt der seine Waffe und wird daraufhin von hunderten Projektilen durchlöchert… Drehbuchautor Stallone und Regisseur lassen beim Auftakt von "Homefront" kein Klischee aus.

brilliert als Aggro-Junkie-Mum und vermittelt mit ihrer Performance überdeutlich, was unter dem Begriff "Poor White Trash" zu verstehen ist.

Dann beginnt auch schon die Action-Maschinerie zu rattern. Erst hetzt Cassie ihren Mann auf Broker, danach soll Bruder Gator (James Franco) dem Fremden einheizen. Gator ist der hiesige Crystal-Meth-Lord und scheut sich weder davor, Teenager mit einem Baseballschläger zu Krüppeln zu schlagen, noch Maddys kleines Kätzchen zu entführen. Als der Drogendealer jedoch dahinter kommt, wer Broker wirklich ist bzw. welch einflussreicher Biker-Boss hinter Broker her ist, beginnt es für Maddy und ihren alten Herren erst wirklich gefährlich zu werden.

Mehr Licht als Schatten

Für eine aufreibende Milieustudie oder ein Oscar-reifes Südstaaten-Drama wären die Charaktere von "Homefront" zu platt, für einen Actioner sind sie überraschend mehrdimensional und wirken richtiggehend aus dem Leben geschnitten. Neben Cassie und Gator trifft dies vor allem auf den von ) zu.

) plötzlich nach der Hälfte des Films, Cassie macht eine allzu schnelle, allzu drastische Wandlung zum Gutmenschen durch, etc etc. Nichts, was man einem Action-Film nicht verzeihen könnte. Darüber hinaus gelingt Stallone und Fleder ein spannender, emotional bindender Film.

Die einzigen schmerzhaften Mankos sind Anfang (Klischee hoch zehn) und Ende (pure Langeweile). Über Letzteres sei nur noch so viel verraten: Hier hätte ein wenig mehr tumbe, stereotype Hollywood-Action durchaus gepasst.

"Homefront" startet am 24. Jänner in den österreichischen Kinos.