"Seid ihr alle da?" – auf einen mutmaßlichen Einbrecher trafen diese Worte tatsächlich zu. Er war an jenem Abend aber auch der einzige "Besucher" des Kasperltheaters im Prater.
Beamte des Stadtpolizeikommandos Brigittenau wurden am Dienstag (20. März) gegen 22.30 Uhr in den Prater gerufen –
wegen eines Einbruchs beim "Original Wiener Praterkasperl".
Die Polizisten konnten den mutmaßlichen Täter unmittelbar nach der Tat anhalten und eine Personenkontrolle durchführen. Die Beamten fanden bei dem 36-Jährigen neben einem Fahrzeugschlüssel und einem Armband auch noch kuriose Gegenstände wie eine Tube Kunstblut und zwei 100-Euro-Scheine. Zu dumm, dass es sich dabei um Spielgeld handelte, wie eigentlich auf den ersten Blick ersichtlich ist (siehe Diashow).
Allerdings handelt es sich bei dem Diebesgut nicht um Beute aus dem Praterkasperl-Einbruch: "Diese Sachen stammen alle nicht von uns", erklärt Praterkasperl-Prinzipalin Elis Veit auf "Heute"-Nachfrage.
Dass der Mann so schnell gefasst werden konnte, war reiner Zufall: "Eine Mitarbeiterin hat gerade am Klavier ein neues Stück geprobt. Plötzlich hat sie Geräusche am Fenster gehört. Sie hat Panik bekommen und ist bei der Hintertür hinausgelaufen", erzählt Veit.
Die zu Hilfe gerufene Polizei war in wenigen Minuten vor Ort, konnte den Verdächtigen schnappen. Laut der Theater-Prinzipalin wurde aus dem "Praterkasperl" nichts entwendet, es gibt auch keinen Sachschaden: "Der Täter dürfte das Fenster irgendwie aufgehebelt haben, es sind auf jeden Fall keine Einbruchsspuren zu sehen."
Das Diebesgut und das vermeintliche Tatwerkzeug wurden sichergestellt. Das Landeskriminalamt Wien, Suchtmittel-Beschaffungskriminalität, hat die Ermittlungen übernommen.
(red)