Szene

"Hyde Park am Hudson" - Präsident trifft König

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: skip

Der Film "Hyde Park am Hudson" beleuchtet eine geheime Affäre des einstigen amerikanischen Präsidenten Roosevelt. Bill Murray brilliert als Staatsoberhaupt.

Der Film    beleuchtet eine geheime Affäre des einstigen amerikanischen Präsidenten Roosevelt. Bill Murray brilliert als Staatsoberhaupt.



Das Weiße Haus wie auch das englische Königshaus haben in letzter Zeit immer wieder Stoff für große Kinofilme geliefert. Die Film-Komödie "Hyde Park am Hudson" lässt als Protagonisten die Herrscher beider Häuser auftreten. An einem Juni-Wochenende im Jahr 1939 kommt es zu einem historischen Treffen. Es ist der Vorabend des Zweiten Weltkriegs. Der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt, gespielt von Bill Murray, und seine Gattin erwarten auf ihrem Landsitz hohen Besuch. King George VI., der stotternde König - Kinofans bekannt aus "The King's Speech" - und seine Gemahlin Queen Elisabeth haben sich zu einer Stippvisite angekündigt.



Teddy, der Lebemann

Der britische Regisseur Roger Mitchell porträtiert Teddy Roosevelt als Lebenskünstler und unverbesserlichen Schürzenjäger. Zur selben Zeit wie das englische Königspaar weilt auf dem Landgut die entfernte Cousine Daisy (Laura Linney), mit der der Präsident eine Affäre hat. Bill Murray musste sich für seine Rolle ein neues Roosevelt-Bild erarbeiten. "Jedes amerikanische Kind hat eine Vorstellung von Roosevelt", erklärt Murray, "es ist ein heroisches Bild. Er hat das Land aus der Depression geführt und durch den Krieg. Aber als Schauspieler muss man etwas tiefer gehen, weil es sich hier vor allem um sein persönliches Leben handelt."



Ein Spiel mit Klischees

Genüsslich spielt Mitchell mit den Klischees von arroganten Engländern und ungehobelten Amis. Im englischen Original klingen die Kommentare des Königs zu den amerikanischen Essgewohnheiten noch etwas snobistischer. Der Film liefert auch ein paar Einblicke in die politischen Hintergründe. Durch das Treffen kommen sich die beiden Nationen vor Kriegsausbruch näher. Doch im Mittelpunkt steht die Lebenslust des Präsidenten, die vom englischen Königspaar mit einem Naserümpfen beobachtet wird.



Der Film zum Tee

Die nicht ganz so moralischen Männer waren nicht die schlechtesten amerikanischen Präsidenten. Und Stotterer haben das Zeug für die große Politik. Einen solchen Auftritt wie in "The King's Speech" hat George diesmal allerdings nicht. Die Handlung plätschert etwas dahin. Dafür erlebt der Zuschauer einen bestens aufgelegten Bill Murray, herrlich ironische Dialoge, schöne Kostüme und sonnendurchflutete Bilder von "Hyde Park on Hudson" - das Richtige für einen stilvollen Kinobesuch zwischen Fünf-Uhr-Tee und Aperitif.

 
Filmstart in den österreichischen Kinos ab 1. März 2013