Österreich

"Ich bin die Mutter der verlorenen Kinder"

Heute Redaktion
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Bild: Stefan Joham

Sie ist zur Stelle, wenn sich Eltern nicht mehr um ihr Kind kümmern können: Die Wiener Krisen-Pflegemutter Sabrina Limbeck (44) nimmt Babys bei sich auf, die daheim im Stich gelassen werden.

Für Schnuller und Rassel ist Sabrina Limbecks Tochter Hannah (7) zu groß. Die Spielsachen gehören den Babys, die vorübergehend einziehen. Als eine von 46 Wiener Krisen-Pflegemüttern will die 44-Jährige "Kindern helfen, auch wenn unsere Zeit ein Ablaufdatum hat". Nach neun Wochen müssen die Kleinen zurück zu den Eltern oder in Langzeitpflege.

"Ihre Schicksale sind dramatisch. Die Eltern süchtig oder Alkoholiker, gewalttätig oder auch nur krank", so die Lebens- und Sozialberaterin. "Anfangs weinen die Kinder viel. Das muss man aushalten können." Sabrina kann. Und es geht nicht um Geld (nur Aufwandsentschädigung): "Meine Aufgabe macht nicht reich, aber sie bereichert mein Leben."

Zwölf Kinder fanden bei Limbeck schon temporär ein Zuhause. Ihr härtester Fall war ein drei Monate altes Baby mit Rippenbrüchen, das sie vor Weihnachten aus einem Spital holte. Mit Happy End: "Der Bub hat sich bei mir gut entwickelt und kam zu einer lieben Pflegefamilie."