"Ich fahre Wiens absolutes Luxustaxi!"

Der schwarze S-Klasse hält vor der "Heute"-Redaktion, der Lenker in feinstem Zwirn öffnet die Tür im Fonds. Der Testfahrer gleitet in den Sitz aus hellgrauem Leder und streckt die Beine aus. Vor ihm ein üppiger Bildschirm wie in der AUA-Businessklasse, das Fauteuil des Fahrgastes ist an heißen Tagen sogar kühlbar, wie Besitzer und Fahrer Dimitry Bersenov mit leicht russischem Akzent erklärt. Und: "Ich kann ihnen auch die Rückenmasage einschalten."

Dimitry ist 41 Jahre alt, stammt aus dem Uralgebirge und lebt seit 1999 in Wien. Den S-Klasse-Benz hat er 2014 um 148.000 Euro erstanden und Stück für Stück mit noch mehr Luxus ausgestattet. Darunter Extras wie ein fahrdynamische Beifahrersitz, der in Kurven Fliehkräfte ausgleicht. Der 44-jährige fährt neben ganz normalen Laufkunden zum ganz normalen Preis auch Kunden, die den Wagen auch für mehrere Tage brauchen.

Eine Bestellfahrt zum Flughafen schlägt sich je nach Einstiegsort mit 40-60 Euro zu Buche, ansonsten kutschiert Dimitry seine Gäste zum festgelegten Taxitarif wie alle anderen Karrossen auch. Jedoch: "Meine Kunden geben oft bis zu fünf Euro Trinkgeld, weil sie die Fahrt so sehr genießen. Ein wohl animierter Scheich hatte einst für eine Tagesfahrt 1.000 Euro gelöhnt.

Und: Nächstens wartet der Luxus-Mercedes manchmal beim Taxistand Lerchenfelderstrasse/Döblergasse auf späte Fahrgäste. Dimitry, der für den Funk 31300 unterwegs ist, überlegt bereits den Kauf eines weiteren Prunkfahrzeuges: "Mein Wagen ist ja doch schon vier Jahre alt und das sieht man an manchen Stellen." Wir jedoch sehen nichts außer auf Hochglanz polierten Lack, penibel geputzte Alufelgen und Instrumente ohne jeden Fingerabdruck.