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"Ich habe gerade über @lieferando bestellt"

Heute Redaktion
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Hat noch nie veröffentlicht: Kandidat Daniel Heitzler, 22.
Hat noch nie veröffentlicht: Kandidat Daniel Heitzler, 22.
Bild: picturedesk.com

Gestatten, Daniel Heitzler. Student, Barkeeper, unbeschriebenes Blatt. Er hat noch nichts veröffentlicht (außer einen einzigen Tweet), liest trotzdem ab heute um den 43. Bachmann-Preis in Klagenfurt.

Bei 33 Grad gerät auch die Literatur in Wallung, anders lässt sich die leidenschaftliche Autoren-Mischung nicht erklären: "Da haben wir einen jungen Teilnehmer aus Deutschland, von dem gibt es gar nichts (…)"

"Andererseits haben wir einen arrivierten Schriftsteller (Tom Kummer, Anm.) aus der Schweiz, der in den 90ern in Hollywood mit Fake-Interviews für einen Skandal gesorgt hat."

"Wir haben eine Teilnehmerin (Andrea Gerster, Anm.), die an die 60 und wirklich arriviert ist, dazu einige junge. Bunter geht es nicht", bringt's Organisator Horst L. Ebner auf den Punkt."

Der "bunteste Hund" (und das liegt nicht nur an lackierten Fingernägeln) ist Wahlberliner Heitzler, von dem es nichts zu lesen gab außer einem einzigen Tweet. Wortlaut: "Ich habe gerade bei @lieferando bestellt."

Kurzgeschichten, die der Student der Literaturwissenschaften verfasst, landen ungelesen in einem Ordner auf dem Desktop – und trotzdem schafft er es jetzt an den Wörthersee.

Die Hauptrolle dabei spielte ein Verleger auf der Suche nach seinem Praktikanten (Daniels Kumpel, mit dem er in einem Kreuzberger Tschecherl abhing), der eine Kostprobe bekam und die Zeilen einem Bekannten vorlas.

Dieser wiederum schlug bei Literaturkritiker Hubert Winkels Alarm – Einladung zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur! Mittlerweile steht auch eine Story um eine "Familienkonstellation". LiveStream auf bachmannpreis.orf.at

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