Österreich

„Ich habe meinen Buben an Scientology verloren"

Heute Redaktion
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Papa Stefan G. mit seinem Anwalt Thomas Rast
Papa Stefan G. mit seinem Anwalt Thomas Rast
Bild: Helmut Graf

"Es bricht mir das Herz, dass wir heuer nicht zusammen Weihnachten feiern werden." Der Wiener Stefan G. spricht in "Heute" über den Verlust seines Sohnes.

Dieses Drama könnte verfilmt werden. Vielleicht mit Tom Cruise in der Hauptrolle.Der bedrückende Plot: „Ich kümmerte mich nach der Trennung von meiner Partnerin acht Jahre lang alleine um meinen Sohn, habe alles für und mit ihm gemacht. Jetzt habe ich ihn an Scientology verloren", schildert der Wiener Stefan G.

Hintergrund: Bereits 2008 soll sich die Mutter seines Buben Philipp (Name geändert) der selben umstrittenen Organisation wie Hollywood-Star Cruise angeschlossen haben.

"Letztendlich habe ich ihn verloren"

Stefan G.: „Ihr neuer Partner ist ein sehr hohes Mitglied von Scientology in Österreich. Als sie mit ihm zusammenkam, hat sie sich jahrelang geweigert, Philipp zu treffen. Ich wollte aber immer, dass er auch seine Mutter wieder regelmäßig sieht – wodurch ich ihn letztendlich verloren habe."

Philipp sollte Großeltern nicht sehen

Laut dem Anwalt des Wieners, Thomas Rast, hat die 33-Jährige – wie es bei Scientology üblich sein soll – „Kontaktentzug zum bisherigen Umfeld des Buben forciert und außerdem als Erziehungsmaßnahme eingesetzt." Stefan G.: „Als ich mit Philipp seine Großeltern besucht habe, hat sie ihn mit dem iPhone geortet und war sehr böse. Sie hatte ihm immer eingeredet: ‚Du hast keinen Opa'."

"Von mir aus an Meerschweinchen glauben …"

Im Dezember 2016 beantragte die Mutter das alleinige Sorgerecht und Philipp schrieb dem Gericht einen Brief, in dem er Stefan G. anschwärzte und darum bat, bei der Mutter leben zu dürfen: „Er schreit mich sehr oft an und beschimpft mich. Mein leiblicher Vater sagt oft schlechte Sachen über meine Mama." Stefan G. ist sicher: „Meine Ex hat ihm das diktiert, so schreibt kein 14-Jähriger. Von mir aus soll sie an Meerschweinchen glauben, aber ich will nicht, dass Philipp im Dunstkreis von Scientology aufwächst."

Mit Anwalt Rast an seiner Seite strebt er nun ein neues Verfahren an. Traurig sagt er: „Weihnachten ohne meinen Sohn zu feiern, bricht mir das Herz. Das ist ärger als in jedem Film …" (coi)