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"Ich schwitze dauernd und habe Heulkrämpfe!"

Irma hat große Angst davor, an einer Krankheit zu leiden. Aber sie traut sich nicht, zum Arzt zu gehen. Was tun?

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Frage von Irma (44) an Doktor Sex: Ich leide seit einiger Zeit tagsüber und auch nachts unter plötzlich auftretenden Schweißausbrüchen. Hinzu kommen massive Stimmungsschwankungen und anhaltende Heulkrämpfe. Und dann ist da auch noch sexuelle Lustlosigkeit.

Es geht mir total schlecht und ich habe große Angst davor, krank zu sein. Ich habe mich noch nie so gefühlt. Weil ich den Sex so gut es geht zu vermeiden versuche, befürchte ich, dass mich mein Mann bald verlassen wird.

Er meint, ich solle unbedingt mit meiner Frauenärztin einen Termin vereinbaren. Aber ich traue mich nicht, da mir das alles sehr peinlich ist und ich darum nicht mit einer fremden Person darüber sprechen will. Was meinst du?

Antwort von Doktor Sex

Liebe Irma

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Nutzen Sie die Möglichkeit, sich zu einem Anliegen rund um Liebe, Sex und Beziehung von einem Fachmann beraten zu lassen. Senden Sie Ihre Frage ganz einfach per Mail an [email protected]. Aus Gründen des Datenschutzes werden die Namen und die Altersangaben von der Redaktion abgeändert. Wir bitten um Verständnis, dass nicht jede Frage beantwortet werden kann.

Unversehens in körperliche und psychische Zustände zu geraten, die einem völlig unbekannt sind, kann Unsicherheit und Angst auslösen. Betroffene versuchen häufig, die Symptome zu verdrängen oder sich mit alltäglichen Aufgaben davon abzulenken, um so etwas Ruhe zu finden.

Im Falle einer ernsthaften Erkrankung geht durch solche Bewältigungsstrategien oft wertvolle Zeit verloren. Bis die betroffene Person sich schließlich einer medizinischen Fachperson anvertraut, sind krankhafte Prozesse manchmal schon so weit fortgeschritten, dass deren Heilung schwieriger oder manchmal gar unmöglich wird.

Auch du scheinst mir in einem Abwehr- und Verdrängungskampf gefangen zu sein. Krampfhaft bist du mit dem Versuch beschäftigt, trotz allem irgendwie den Kopf über Wasser zu halten und in deinem Alltag über die Runden zu kommen – auch wenn du mit deinen Bemühungen offensichtlich nicht erfolgreich bist und dich weiterhin schlecht fühlst.

Die von dir beschriebenen Symptome in Verbindung mit deinem Alter legen nahe, dass es sich nicht um eine schwere Krankheit, sondern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um den Beginn der Wechseljahre handelt. Auch mit 44 Jahren kann sich dein Körper bereits in der hormonellen Umstellung befinden.

Ich denke daher, du solltest die Idee deines Mannes umsetzen – und dich an deine Frauenärztin wenden. Sie wird nach entsprechenden medizinischen Abklärungen und einem allgemeinen Check-up mit dir zusammen besprechen, ob und wie Medikamente deine Beschwerden etwas lindern könnten.

Falls dir komplementärtherapeutische Zugänge sympathischer sind, kannst du dich nach der Konsultation bei deiner Gynäkologin auch noch an eine Naturheilpraktikerin wenden und dich von ihr beraten lassen. Alles Gute!

Ihre Frage an Doktor Sex: [email protected]