Österreich

"Ich stand auf der Passagierliste von Todesflug"

Heute Redaktion
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Bild: Heute

Reporter aus der ganzen Welt suchen Christian Kozel (61). Denn er stand auf der Passagierliste der verschollenen Boeing. Aber an Bord war nur sein Pass. In "Heute" erzählt der Salzburger , wie es dazu kam.

In der Nacht auf Samstag wurde der Salzburger Diplommasseur Christian Kozel (61) im Schlaf berühmt. Denn da verschwand um 2.30 Uhr der Flug MH370 über dem Südchinesichen Meer. Von der malaysischen Boeing mit 239 Menschen an Bord fehlt bis heute jeder Spur.

"Polizist freute sich, dass es mir gut geht"

Acht Stunden später erfuhr Kozel daheim im Pyjama, dass er am Meeresgrund vermutet wurde: "Da stand ein freundlicher Polizist vor meiner Wohnungstür und freute sich, dass es mir gut geht. Denn laut Passagierliste war ich unter den Opfern."

Die Erklärung führt zu einem Urlaub des Globetrotters vor zwei Jahren in Thailand zurück: "Damals wurde mir am Flughafen Pukhet mein Pass gestohlen", erzählt Kozel der TV-Reporterin Natascha Wiedner: "Ich hatte Riesenärger, wurde wie ein Sextourist behandelt und bekam erst nach Tagen einen Notpass ausgestellt. Deshalb wollte ich die Panne einfach vergessen, aber jetzt hat sie mich wieder eingeholt."

Phantom-Passagier flog unter Kozels Namen

Ein Phantom-Passagier hat mit dem entwendeten Dokument unter Kozels Namen ein Ticket bis Frankfurt gebucht und in der Todes-Boeing auf Sitzplatz 26 eingecheckt. Der Salzburger: "Ich verstehe das nicht. Ich werde immer bis auf die Socken kontrolliert. Und da kommt einer mit einem Ausweis durch, der als gestohlen registriert ist." Vom Jet fehlt jede Spur. Kozel vermutet einen Terror-Anschlag: "Deshalb gebe ich lieber keine Interviews mehr." Dabei wären sogar die "New York Times" und CNN auf ihn neugierig.

Verdächtiger identifiziert

Ein Iraner hat die Tickets der beiden Passagiere, die mit gestohlenen Pässen an Bord der Maschine gelangten, gekauft. Die Ermittlungen legen nahe, dass die Männer nur möglichst billig nach Europa gelangen wollten und eher zufällig an Bord des Unglücksflugs waren - und keine Terrorverdächtigen seien. "Die Flugtickets wurden von einem Mann namens Ali gebucht, der aus dem Iran anrief", sagte Pattayas Polizeichef Supachai Phuikaewkhum.

Die Tickets seien von einem weiteren Iraner, der in Pattaya ansässig ist, bar bezahlt worden. "Wir haben diesen Mann befragt, aber wir haben nichts Verdächtiges herausgefunden", sagte Supachai. Außerdem hat die malaysische Polizei einen der verdächtigen Passagiere an Bord als 19-jährigen Iraner identifiziert. "Wir glauben nicht, dass er zu irgendeiner Terrorgruppe gehörte", sagte Polizeichef Khalid Abu Bakar. "Wir glauben, dass er nach Deutschland auswandern wollte."