Österreich

Flüchtlinge kochen jetzt Wiener Pensionisten ein

Subhia Mohamed (19) ist aus Syrien geflohen. Derzeit macht sie eine Gastro-Ausbildung bei den Wiener Pensionisten-Häusern.

Heute Redaktion
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Vor eineinhalb Jahren ist Subhia (19) mit ihrer Familie nach Wien gekommen. Derzeit macht sie eine von Sozialvereinen und AMS getragene Küchen-Ausbildung.

Vor sieben Jahren ist die Familie M. vor dem Syrien-Krieg in die Türkei geflüchtet. "Die Zeit in der Türkei war schwierig für die Familie", erzählt sie. Als Schneiderin konnte sich Subhia nur ein bescheidenes Einkommen verdienen. Nach fünf Jahren holte der Vater die Familie nach Österreich nach. Ihre Arbeit in Wien gefällt Subhia "sehr gut". Nur wenn sie im Fernsehen Bilder vom Krieg in Syrien sieht, fühlt sie sich "sehr traurig". Küchenhilfe will sie nicht für immer bleiben. Ihr Berufswunsch wäre eigentlich Krankenschwester. "Ich möchte Menschen helfen", so die junge Syrerin.

Arbeitsintegrations-Projekt für Flüchtlinge

Österreichweit wurden 2019 in der Gastronomie 44.000 Arbeitskräfte gesucht. Der Fachkräftemangel in dieser Branche ist weiterhin aktuell. Es handelt sich um ausgewiesene Mangelberufe. Ein neues Angebot des Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser soll helfen dies zu ändern. Ein vom KWP entwickelter Ausbildungsplan nach den Kriterien der WKO und der Berufsschule vermittelt die wichtigsten Lehrlingsausbildungsinhalte in nur einem Jahr. Dadurch soll man auch ohne Lehrabschlussprüfung in kurzer Zeit „jobfit" sein.

Das Ausbildungs-Projekt in den Wiener Häusern zum Leben richtet sich an subsidiär Schutzberichtigte, Konventionsflüchtlinge und – als Besonderheit – an Personen aus der Grundversorgung. Es bietet eine einjährige Ausbildung in der Küche in Verbindung mit Deutschkursen. Von Subhias 21 Kollegen kommen 19 vom AMS und zwei direkt aus der Grundversorgung.

Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ): "Perspektiven eröffnen, Chancen aufzeigen und Arbeitslosigkeit verhindern – dieses Projekt gibt geflüchteten Menschen die Möglichkeit, in der Berufswelt Fuß zu fassen."