Der neue nö. Arbeiterkammerpräsident Markus Wieser war am Montag zu Besuch in der "Heute"-Redaktion in St. Pölten. Der erfahrene Gewerkschafter sprach dabei über Umverteilung, Ausbildung und Jugend.
Der neue nö. Arbeiterkammerpräsident Markus Wieser war am Montag zu Besuch in der "Heute"-Redaktion in St. Pölten. Der erfahrene Gewerkschafter sprach dabei über Umverteilung, Ausbildung und Jugend.
"Heute": In NÖ gibt es 43.000 sogenannte "working poor", also Leute, die von ihrer Arbeit nicht leben können. Wie sehen Sie das und was machen Sie dagegen?
Wieser: "Das ist eine Frage der ungerechten Umverteilung, da gibt es eine Schieflage. Energie, Miete, Lebensmittel - alles wird teurer, da müssen wir gezielt gegensteuern."
"Heute": Wie?
Wieser: "Da will ich gleich mit den steigenden Mietpreisen anfangen: Mietverträge müssen transparenter werden. Und es darf nicht sein, dass der Mieter Kosten trägt, die nur dem Eigentümer zustehen, wie zum Beispiel die Grundsteuer."
"Heute": Sie sind ein "Mann der Basis" - wo drückt die Menschen sonst der Schuh?
Wieser: "Ich will immer nahe bei den Menschen sein. Viele schleppen sich krank in die Arbeit. Gesundheit muss wieder im Vordergrund sein. Und ich möchte NÖ auch zum Land der jungen Leute machen."
"Heute": Was haben Sie da konkret vor?
Wieser: "Zum Beispiel mit dualer Berufsausbildung. Und Berufsorientierung muss mit der 7. Schulstufe beginnen – auch in der AHS."
"Heute": Wie eng wollen Sie mit den anderen Sozialpartnern kooperieren?
Wieser: Auf Augenhöhe. Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer will ich für mehr Ausbildung und Qualität sorgen.
"Heute": Wie wichtig ist der Konsumentenschutz für Sie?
Wieser: "Sehr wichtig: Auch Nicht-AK-Mitglieder sollen auf den Konsumentenschutz zugreifen können."
"Heute": Sie sind auch Obmann von "Kinder-Reha". Was ist das und was ist da genau geplant?
Wieser: "Es gibt 7.000 Reha- Plätze, davon null für Kinder. In Salzburg wird 2014 das erste Kids-Reha-Zentrum entstehen."