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"Im falschen Film!" Klub-Boss lehnt Kurzarbeit ab

Heute Redaktion
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Klaus Hofmann, Präsident des FC Augsburg
Klaus Hofmann, Präsident des FC Augsburg
Bild: imago images

Große Fußballvereine machen zig Millionen an Umsatz. In der Corona-Krise führen aber viele von ihnen die Kurzarbeit ein. Das stösst dem Präsidenten eines deutschen Bundesliga-Klubs sauer auf.

"Wenn ich lese, dass Fußball-Vereine, die ein paar hundert Millionen Euro Umsatz machen, ihre Geschäftsstellenmitarbeiter in Kurzarbeit schicken, fühle ich mich wie in einem falschen Film", ärgert sich Klaus Hofmann, Präsident des deutschen Bundesligisten Augsburg, im Interview mit der "Augsburger Allgemeine"-Zeitung.

Der 52-Jährige spricht damit den FC Liverpool an, der trotz eines Vorjahresumsatz von rund 114 Millionen Euro seine Mitarbeiter zur Kurzarbeit anmelden wollte – nach einem "Shitstorm" von diesem Vorhaben aber doch noch absah.

Österreichs Vereine backen freilich kleinere Brötchen. Aber auch Rapid (50,7 Millionen Euro Umsatz im Geschäftsjahr 2018/19) und die Austria (38,8 Millionen Euro Umsatz) meldeten bereits Kurzarbeit an.

Hofmann versichert, dass bei seinem Verein Kurzarbeit kein Thema ist. "Wir haben vernünftige Kostenstrukturen und im Gegensatz zu anderen Vereinen können wir mit diesen Strukturen auch überleben, falls die Saison aus irgendwelchen Gründen nicht mehr zu Ende gespielt würde."

Kicken Ronaldo, Messi und Co. bald in Deutschland?

Der Augsburger Klub-Boss sieht in der Corona-Krise sogar eine Chance für die deutsche Bundesliga. "Deutschland wird für die nächsten ein, zwei, drei Jahre ein sehr attraktives Ziel für Profi-Fußballer werden", glaubt er zu wissen.

"Schauen Sie doch nach Italien und Spanien, wo Spielergehälter um teilweise 70 Prozent gekürzt werden, damit die Vereine überleben können", führt Hofmann weiters aus. "Da werden sich sicherlich viele Spieler die Finger danach abschlecken, wenn sie in der Bundesliga spielen dürfen."