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"Im Himmel trägt man hohe Schuhe": Traurig gut

Heute Redaktion
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Zwei beste Freundinnen, eine schwanger, die andere an Brustkrebs erkrankt... "Im Himmel trägt man hohe Schuhe" hat zwar jede Menge Wortwitz zu bieten, zum Lachen ist die Tragikomödie der "Twilight"-Regisseurin Catherine Hardwicke aber nur selten. Ein schöner, sehr trauriger Film über Freundschaft, Leben und Tod.

Zwei beste Freundinnen, eine schwanger, die andere an Brustkrebs erkrankt... "Im Himmel trägt man hohe Schuhe" hat zwar jede Menge Wortwitz zu bieten, zum Lachen ist die Tragikomödie der "Twilight"-Regisseurin Catherine Hardwicke aber nur selten. Ein schöner, sehr trauriger Film über Freundschaft, Leben und Tod.

Jess (), resolute Power-Frau und zweifache Mutter, die Diagnose Brustkrebs erhält. Lange kümmert sich Jess aufopfernd um sie, schließlich droht die Freundschaft der beiden Frauen aber unter der Last der Krankheit zu zerbrechen.

Plot Device

Benötigt ein Drehbuch eine sterbenskranke Figur, greifen die Autoren gerne auf Krebs zurück. Authentische Darstellungen des Krankheitsverlaufs sind jedoch Mangelware, da der Krebs meist nur als Plot Device dient, die Handlung also nur antreibt, anstatt in ihrem Mittelpunkt zu stehen. Liebesdramen, BFFs und Familienbande haben Vorrang. Seit Kurzem zeichnet sich allerdings (endlich) ein Trend Richtung Wirklichkeitsnähe ab. In (2014) war etwa bereits ein leichter Hang zum Realismus erkennbar, "Im Himmel trägt man hohe Schuhe" geht noch einen Schritt weiter.

Achtung, leichte Spoiler

Schon der Trailer zum Film verrät, dass Milly im Kampf gegen den Krebs nicht nur ihre Haare, sondern auch die Brüste einbüßt. Der Blick auf ihren vernarbten Torso bleibt uns nicht erspart. Die Szene ist, im wahrsten Sinn des Wortes, das Herzstück der Tragikomödie. Die körperliche Distanz, die die Krankheit zwischen Milly und ihrer besten Freundin geschaffen hat, könnte in diesem Moment kaum größer sein. Jess' kraftloser Witz kommt nicht gegen diese Kluft an, die Blicke und Berührungen, die die beiden Frauen austauschen, sehr wohl.

Die Szene steht für den gesamten Film: Traurig schön ist er geworden, ohne zum Kitsch-Drama oder Lebensratgeber zu mutieren. Auf Schluchzen und Tränen sollte man bei diesem Kinobesuch aber gefasst sein.

"Im Himmel trägt man hohe Schuhe" (Originaltitel: "Miss You Already") startet am 1. April in den österreichischen Kinos.