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"Impulstanz" zeigt Sex als Performance

Heute Redaktion
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Christine Gaigg lässt ihre Tänzer die neue Befreiung der Sexualität hinterfragen - dafür ging?s am Montag bei "Maybe The Way You Made Love 20 Years Ago Is The Answer" im Rahmen des Impulstanz-Festivals 2015 explizit zur Sache.

Christine Gaigg lässt ihre Tänzer die neue Befreiung der Sexualität hinterfragen - dafür ging´s am Montag bei "Maybe The Way You Made Love 20 Years Ago Is The Answer" im Rahmen des Impulstanz-Festival 2015 explizit zur Sache.

Vor zwanzig Jahren, zur Zeit der sexuellen Revolution, war Sexualität noch leidenschaftlich, geil und hatte eine dunkle Seite. Da war freie Sexualität und Selbstbestimmung das höchste Gut. Das Begehren war noch ein Kompliment und wurde nicht wie heute schnell als sexuelle Belästigung interpretiert.

Gaigg stellt in ihrem Aufreger-Stück "Maybe The Way You Made Love 20 Years Ago Is The Answer" den Stellenwert von Sexualität in der Gesellschaft in Frage. Zwischen tagebuch-artig vorgetragenen Textpassagen hecheln und stöhnen die Tänzer. Sie ziehen sich schrittweise aus und performen schließlich komplett nach Sexualität.

Übersexualisierung und viele Tabus

Heutzutage paradox: Obwohl einerseits die Übersexualisierung der Gesellschaft ("Sex sells" in der Werbung oder praktisch jederzeit zugängliche Pornos im Internet) vorangeschritten ist, belegt sich die Menschheit andererseits selbst mit kleinteiligen Regeln, was nun gesellschaftlich akzeptiert ist und was nicht.

Das Stück erforscht, wie sich die politische Korrektheit auf diesen intimsten Lebensbereich auswirkt. Nimmt das Rücksicht-nehmen auf zahlreiche Tabus die Leidenschaft?