Szene

"In Nike-Leiberln": TV-Star giftet gegen "Asylanten"

Als EU-Bauer sorgt Manfred Tisal beim "Villacher Fasching" für Lacher. Seine neuen Facebook-Postings lösen nun heftige Kontroversen aus.

Heute Redaktion
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"EU-Bauer" Manfred Tisal
"EU-Bauer" Manfred Tisal
Bild: ORF

Der "Villacher Fasching" gehört zu den quotenstärksten Sendungen des ORF. Einer der ganzen großen Stars der Sitzungen ist Manfred Tisal. Als "EU-Bauer" erlangte er über seine Heimat Kärnten hinaus große Bekanntheit und sorgt beim Publikum für Schmunzler.

Doch dem 63-Jährigen selbst scheint der Spaß vergangen zu sein. Auf seiner Facebookseite stellt er sich gegen Asylwerber und bezeichnet Flüchtlinge als "Sozialschmarotzer".

"Tagtäglich sehe von meinem Balkon, wie Asylanten mit Adidasschuhen, Nike-Leiberln und Diesel-Jeans mit Smartphone und nagelneuen Bikes diskutierend vorbei gehen. Mich frisst ein bisschen der Neid. Nicht weil ich das nicht habe, sondern weil sie es gratis bekommen. Neben einer Mindestsicherung, die sie nicht verdient haben. Vielleicht könnte ich mir das alles auch leisten, wenn ich keine Miete bezahlen müsste. (...)", postete Tisal am Freitag.

Dies ist nur eines der Postings, die der Kabarettist in den sozialen Medien veröffentlichte.

Unverständnis und Kritik



Die Reaktionen auf seine Postings fallen unterschiedlich aus. Unter den knapp 340 Kommentaren äußern nicht wenige ihr Unverständnis und verstehen nicht, warum Tisal so dermaßen gegen Asylwerber hetzt. Viele fordern eine Entschuldigung!

Mittlerweile hat sich Manfred Tisal auf Facebook zu seinen Postings geäußert.

"Es tut mir leid, aber ich kann die 680 Reaktionen und 1800 Klicks der 27.000 Frauen und Männer die es gesehen haben nicht mehr beantworten. Ich habe sie aber alle gelesen. Es zeigt einmal mehr, das es ein Problem ist, über das nachzudenken es sich lohnt. Es spaltet jedoch die Gesellschaft. Ich verstehe sowohl meine Kritiker, als auch die Befürworter. Ich wollte nur in einem freien der Demokratie verschrieben Land meine Meinung äußern. Aber jetzt habe ich endlich verstanden, warum unsere Politik nicht funktionieren kann. Wenn ich mit Folgen rechnen muss, dann werde ich sie auf mich nehmen. Es ist mein Buckl. Ich werde mir jedoch weiterhin das Wort nicht verbieten lassen. Was mich besonders schmerzt ist die Wortwahl einiger "Gutmenschen".Ich bezweifle ob sie wissen was Recht, Gerechtigkeit und Nächstenliebe bedeutet."

Eine Entschuldigung klingt jedenfalls anders...

(wil)