Österreich

"In sechs Tagen soll ich tot sein"

Heute Redaktion
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Bild: Daniel Schaler

Am 9. Februar bekam Andrea K. die Krebs-Diagnose und zugleich die Prognose: "Sie haben noch bis zu drei Monate zu leben." Aber die 51-Jährige geht arbeiten.

Eigentlich sollte seit der Schockdiagnose alles anders für Andrea K. sein – ist es aber nicht: Die Mutter eines elfjährigen Buben arbeitet, kümmert sich um den Haushalt, ihren (derzeit) kranken Lebensgefährten (59) und ihre Firmen-Aufträge samt Buchhaltung.

Bei einem Lungenröntgen war am 9. Februar eine Auffälligkeit entdeckt worden, eine Biopsie brachte die traurige Klarheit: Lungenkrebs (T 4, N3, M 1b). „Man sagte mir ich habe noch maximal drei Monate zu leben", so Andrea K., eine "Chemo" zahle sich gar nicht mehr aus.

Ein Onkologe erläutert für „Heute": „T ist die Tumorklassifikation, geht von 1 bis 4, N steht für den Lymphknotenbefall, das geht von 1 bis 3. T4 N3 ist somit ganz schlecht."

Hochzeit im Juni

Aber die Mutter aus Ebenfurth (Wr. Neustadt) kämpfte um die Chemotherapie, bekam sie schließlich auch, ist immer wieder stationär im Klinikum. „Dafür, dass ich in sechs Tagen eigentlich nicht mehr leben dürfte, geht es mir sehr gut. Sogar Gewicht habe ich zugelegt. Haare habe ich halt keine mehr, aber die rote Perücke steht mir ganz gut", nimmt es Andrea K. erstaunlich locker.

Die tapfere 51-Jährige hat jetzt ohnedies keine Zeit zum Nachdenken, sie steckt mitten im Hochzeitsplanungs-Finish: „Seit 18 Monaten ist meine Trauung mit meinem Lebensgefährten am ersten Juni-Wochenende geplant. Darauf freue ich mich jetzt wahnsinnig."

(Lie)