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"Inder" Nair über seine ORF-Comedy und den Werbefluch

Heute Redaktion
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Frag doch den Inder, heißts im TV, und das tun wir: Ab Dienstag kalauert Ramesh Nair in der Sketch-Comedy "Kalahari Gemsen" (22.55 Uhr, ORF eins) - ein "Herzensprojekt", wie Nair in "Heute" zugibt.

Frag doch den Inder, heißt's im TV, und das tun wir: Ab Dienstag kalauert in der Sketch-Comedy "Kalahari Gemsen" (22.55 Uhr, ORF eins) – ein "Herzensprojekt", wie Nair in "Heute" zugibt.

"Als 'Der Inder' steigerte sich mein Bekanntheitsgrad, aber ich landete in der Schublade. Dem 'Werbegesicht' wird nichts anderes zugetraut." 200 Sketches stehen auf dem Plan, Nairs Lieblingsfigur ist der "pfälzisch unbeholfene Rocker" Bertram: "Er kennt seine Kondomgröße nicht und will seinen Hund tätowieren lassen." Der längste Lachkrampf beim Dreh? "Angelika hat als Einhorn eine Therapiestunde bei mir als Psychiater."

Interview mit Ramesh Nair

 

"Heute": Was finden Sie witzig, worüber können Sie so richtig lachen?

Ramesh Nair: "Meine beiden Lieblingscomedians, über die ich nach wie vor herzlich lachen kann, und deren Talent ich bewundere, sind Anke Engelke, die so unglaublich wandelbar und in ihren unterschiedlichen Rollen so authentisch ist und Martina Hill, die keine Hemmungen hat die Grenzen des guten Geschmacks zu überschreiten.

 

"Heute": Ihr persönlicher Lieblingssketch?

Ramesh Nair: "Ich habe tatsächlich zwei Lieblingsfiguren, die ich spielen durfte. Im „Hochzeitsfilm“ spiele ich Ranjid, den Freund der Braut, der von ihr beauftragt wurde ihre Hochzeit zu filmen. Ranjid nimmt das etwas zu ernst und wird zum kompletten Störenfried. Großen Spaß hat es auch immer wieder gemacht in die Figur des pfälzischen unbeholfenen Rockers Bertram zu schlüpfen. Daraus haben wir gleich einen wiederkehrenden Charakter gemacht und haben dafür drei Sketche geschrieben, in denen er zum Beispiel nicht weiß welche Kondomgröße er braucht, er in der Bank nachfragt wie man sie am Besten ausraubt, oder seinen Hund zum Tätowieren im Tattoostudio abgibt."

 

"Heute": Der längste Lachkrampf bei den Dreharbeiten?

Ramesh Nair: "Wir drehten eine Szene, wo Angelika als Einhorn bei mir als Psychiater eine Therapiestunde hat. Diesem Psychiater habe ich eine kleine Sprechmacke verpasst, was aber zur Folge hatte, dass ich selbst darüber immer wieder lachen musste, und kaum hatte ich mich beruhigt, hatte das Team einen Lachanfall. Die Stimmung war dadurch zwar super, aber es hat bestimmt eine dreiviertel Stunde gedauert, bis wir die kurze Einstellung mit mir im Kasten hatten."

 

"Heute": Humor auf der Bühne, Humor im TV – wo liegt der Unterschied, was erfordert mehr Können/Anstrengung?

Ramesh Nair: "Beides hat seine Vorzüge und macht Spaß. Vor der Kamera hat man natürlich immer die Möglichkeit eine Aufnahme nochmal zu machen, um sie zu optimieren und ist da vielleicht auch weniger nervös. Dafür hat man natürlich keine direkte Zuschauerreaktion. Humor auf der Bühne bedarf eines ganz besonderen Feingefühls, da der Zuschauer sozusagen der Mitspieler ist. Man sollte keine Pointe auslassen, dem Publikum die Möglichkeit geben an den bestimmten Stellen zu lachen, und man selbst muss spüren, wann der richtige Zeitpunkt ist im Text weiterzugehen."

 

"Heute": Sie sind trotz aller anderen Projekte in vielen Köpfen immer „Der Inder“. Könnte das für diese neue TV-Show hilfreich sein? Oder empfinden Sie diese Wahrnehmung auch als störend?

Ramesh Nair: "Es ist, denke ich, ein zweischneidiges Schwert. Einerseits hat es natürlich neue herausfordernde Türen geöffnet, die ohne den gesteigerten Bekanntheitsgrad vielleicht verschlossen oder nur schwer zu öffnen gewesen wären. Andererseits landet man auch in einer Art Schublade auf dem steht „Werbegesicht“ und dir wird nichts anderes zugetraut. Ich habe versucht das für mich positiv nutzen und konnte in der Vergangenheit hauptsächlich punkten, indem ich die Menschen mit dem Fakt überrasche, dass ich in vielen Bereichen wie der Schauspielerei, der Moderation, dem Gesang, der Choreographie und Regie professionell tätig bin."

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