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"Inhumans" bringt das Fernsehen ins IMAX-Kino

Heute Redaktion
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"Heute" hat den Regisseur der ersten beiden Episoden der neuen Superhelden-Saga, die exklusiv in IMAX-Kinos gezeigt werden, in Berlin getroffen.

Bevor "Inhumans" ins Fernsehen kommt, werden die ersten beiden Folgen für zwei Wochen in ausgewählten IMAX-Kinos rund um den Globus zu sehen sein.

Der niederländische Regisseur Roel Reine wurde damit beauftragt, den Auftakt der Comic-Verfilmung mit nagelneuen Alexa Imax 65mm Kameras umzusetzen.

In Berlin durften ausgewählte Pressevertreter schon vorab das bildgewaltige Spektakel begutachten und Reine über seine Pionier-Arbeit befragen. "Es ist noch immer Fernsehen, aber auf einem ganz neuen Level, das bisher niemand betreten hat", lobte sich der Regisseur beim Presse-Screening für seine Arbeit selber. Genau dort hakten wir beim darauffolgenden Interview nach.

"Heute": Wie kann 'Inhumans' noch immer Fernsehen sein, wenn der wichtigste Aspekt - man macht es zuhause, in vertrauter Umgebung - fehlt?

Roel Reine: Es ist immer noch Fernsehen, weil es einer Fernseh-Erzählstruktur folgt. Jede Episode hat fünf Akte, anstatt der drei Akte, die ein Film hat. Es ist immer noch Fernsehen, weil es zehn Stunden lang in die Entwicklung von Charakteren und der Story investiert. Es ist immer noch Fernsehen, weil es ein TV-Budget und einen TV-Zeitplan hatte.

"Heute": Sie haben die ersten beiden Episoden gedreht. Wie viele weiter Episoden wird es geben.

Roel Reine: Danach gibt es vorerst noch sechs Folgen. Also insgesamt acht.

"Heute": Was war Ihr erster Gedanke, als man mit der Idee an Sie herangetreten ist?

Roel Reine: Ich konnte es nicht glauben. Ich war wirklich geschockt und aufgeregt. Ich bin ein echter IMAX-Fan, ich schaue jeden Film in IMAX-Kinos. Mit IMAX-Kameras zu arbeiten und herumzuexperimentieren und dann die Ergebnisse auf einer IMAX-Leinwand zu sehen - ich fühlte mich wie ein Kind im Süßigkeitenladen. Es hat mich stolz gemacht.

"Heute": Funktionieren die beide IMAX-Folgen auch auf einem normalen TV-Gerät?

Roel Reine: Ich denke schon. Man bekommt aber nicht das gleiche Feeling wie auf der großen Leinwand. Wenn man sich auf dem Laptop oder einem iPad etwas ansieht, verfolgt man Geschichten. Aber es fehlt die emotionelle Verbindung. Ganz anders, wenn man sich Sachen auf einer großen Leinwand ansieht. Dann wird man in die gezeigte Welt auf einen emotionalen Level hineingezogen. Das mag ich an Filmen. Hoffentlich wird 'Inhumans' die Welt verändern. Mehr TV-Serien, die in Kinos gezeigt werden. Denn viele TV-Serien sind heutzutage viel besser als Filme.

"Heute": Waren Sie auch an den anderen sechs Episoden beteiligt?

Roel Reine: Nein, aber mein Ton wurde fortgesetzt. Ich habe mit den ersten beiden Folgen den Startpunkt geschaffen und etwas erschaffen, dass dann von anderen fortgeführt wird.

"Heute": Wurde das von den anderen Regisseuren zu Ihrer Zufriedenheit umgesetzt.

Roel Reine: Einige haben es geschafft, andere eher nicht (lacht). Es liegt aber auch daran, dass ich IMAX-Kameras zur verfügen hatte. Wenn man sich TV-Show ansieht, gibt es immer das gleiche Schema. Die Pilotfolgen sind groß und spektakulär, danach sind die Episoden etwas kleiner, der Fokus liegt mehr auf den Charakteren, und die letzte Folge ist wieder ein Spektakel. Man hat nicht für jede Folge ein endloses Budget.

TV folgt einer 3-Akt-Struktur, die auf 10 Stunden ausgedehnt wird. Der Pilot ist der erste Akt,, der einen fesseln soll, die weiteren Episoden bilden den zweiten Akt, wo man durch das Aufbauen der Story und der Charaktere emotional an das Stück gebunden wird. Am Schluss folgt wieder das große Spektakel. Mit 'Inhumans' verhält es sich genau so.


"Heute": Danke für das Interview. Wir sind auf das Ergebnis sehr gespannt. (baf)

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