Österreich

"iPhone brachte mich für 4 Monate hinter Gitter"

Kristijan M. wollte etwas Gutes tun und wurde dafür hart bestraft - mit vier Monaten Haft! Lesen Sie hier die ganze Story.

Heute Redaktion
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Kristijan M. und seine Anwältin Astrid Wagner
Kristijan M. und seine Anwältin Astrid Wagner
Bild: Sabine Hertel

„Ich wollte etwas Gutes tun und habe die A…karte gezogen", ärgert sich Bauarbeiter Kristijan M. Fast vier Monate saß er zuletzt in einer Vier-Mann-Zelle in der Wiener Josefstadt – weil er eine junge Frau am Kagraner Platz überfallen und bedroht haben soll, um ihr das iPhone 7 zu rauben.

„In Wirklichkeit aber", erzählt der 32-Jährige, „war es anders. Ich habe meinem flüchtigen Bekannten Florian 200 Euro geliehen und dafür sein iPhone 7 als Pfand bekommen." Haken an der Sache: „Ihm gehörte das Handy gar nicht wirklich, er hatte es sich von einer Nikola ausgeborgt und ihr nachher eingeredet, es sei ihm gestohlen worden. Weil die Polizei einer Frau eher glauben würde, solle sie erzählen, sie sei beraubt worden."

Gesagt, getan. Nikola tischte den Beamten das Märchen auf, identifizierte Kristijan M. auf einem Polizeifoto als Täter. „Dann saß ich wegen einem blöden iPhone in U-Haft, verlor meine Freundin und meine Wohnung. Ich wurde beinahe verrückt." Besonders hart: „Viele rieten mir, ich soll es einfach zugeben, denn mit meiner Vorstrafe würde mir ohnehin niemand glauben und so hätte ich die Chance auf Milde."

Doch seine Anwältin Astrid Wagner pochte auf die Wahrheit. Und tatsächlich: Vor Gericht gab Nikola P. kleinlaut zu, gelogen zu haben. Kristijan M. telefoniert nun wieder in Freiheit. Allerdings nicht mit einem iPhone. (coi)