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"ISIS zwang mich, Frauen zu foltern"

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Miyasa Hodor musste während ihrer IS-Gefangenschaft unzählige andere Frauen auspeitschen, die nicht ordnungsgemäß gekleidet bzw. verhüllt waren: "Sie brachten mir bis zu 50 am Tag".

Miyasa Hodor musste während ihrer IS-Gefangenschaft unzählige andere Frauen auspeitschen, die nicht ordnungsgemäß gekleidet bzw. verhüllt waren: "Sie brachten mir bis zu 50 am Tag". 
Einst hat Miyasa für den IS gepeinigt, seit mittlerweile zwei Jahren sitzt sie in einem irakischen Gefängnis. Dort verteidigt sie ihre Grauentaten: Sie habe sich gebeugt, weil sie Angst hatte, selbst ausgepeitscht oder gar verbrannt zu werden. Denn wer nicht ins radikale Weltbild des IS passt, stirbt.

Um nicht selbst zum Opfer der Terrormiliz zu werden, misshandelte Miyasa Hodor unzählige Frauen. Wie viele es genau waren kann sie nicht mehr zählen. "Sie brachten uns bis zu 50 am Tag", erzählt sie in einem  SkyNews-Interview.

Die Vergehen ihrer Opfer: Sie waren nicht ordnungsgemäß gekleidet bzw. verhüllt. Der IS zwingt Frauen dazu, ihren gesamten Körper unter Stoff zu verstecken - kein Stück Haut darf sichtbar sein. Wer sich nicht daran hält, wird bestraft. 

Drakonische Züchtigung

Die Strafe für Ehebruch: Steinigung bis zum Tod. Die Strafe für Diebstahl: Abschneiden einer Hand. Keine Handschuhe, Socken oder Gesichtsschleier: Auspeitschen. 

Dass die Terroristen inhaftierte Bürger aus der Zivilgesellschaft dafür "benutzen", Mitbürger zu foltern und zu züchtigen, erinnert an Praktiken des dritten Reichs. In den Konzentrationslagern waren es "Capos", also Häftlinge, die andere Häftlinge für die SS züchtigten. 

Wie viele Menschen so wie Miyasa Hodor im Namen des IS foltern mussten, ist nicht bekannt.