Österreich

"Ist es ein Rekord für die Ewigkeit, Herr Fehringer?"

Heute Redaktion
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Dieser Österreich-Rekord hält nun schon 26 Jahre! 1991 überquerte der Amstettner Hermann Fehringer im Stabhochsprung 5,77 Meter. Bei der aktuellen Leichtathletik-Europameisterschaft in Belgrad hätte ein Sprung wie dieser sogar jetzt noch für einen Spitzenplatz gereicht. Wie ist das möglich? "Heute" begab sich in Winklarn bei Amstetten auf Spurensuche.

Dieser Österreich-Rekord hält nun schon 26 Jahre! 1991 überquerte der Amstettner Hermann Fehringer im Stabhochsprung 5,77 Meter. Bei der aktuellen Leichtathletik-Europameisterschaft in Belgrad hätte ein Sprung wie dieser sogar jetzt noch für einen Spitzenplatz gereicht. Wie ist das möglich? "Heute" begab sich in Winklarn bei Amstetten auf Spurensuche.
Behutsam öffnet Hermann Fehringer (54) die Glasvitrine in seinem Massage- und Trainingsraum. Medaille reiht sich an Medaille, dazwischen stechen Olympia-Souvenirs heraus. Sein österreichischer Rekord von 1991 war bisher nie auch nur annähernd in Gefahr, für den Staatsmeistertitel im Stabhochsprung reichten heuer 5,05 Meter. Sind seine 5,77 Meter ein Rekord für die Ewigkeit? Fehringer schmunzelt: "Nix ist für die Ewigkeit. Irgendwann kommt einer, aber das wird noch lange dauern."

Ein wilder Hund

Warum sein einfach nicht zu knacken ist? "Weil es die schwierigste Disziplin in der Leichtathletik ist", setzt Fehringer zu einem Erklärungsversuch an. Es komme beim Stabhochsprung einfach viel zusammen. "Du musst schnell laufen, gut springen und ein wilder Hund sein." Angst – Fehringer nennt es "Reisgang" – dürfe vor der Lattenüberquerung nicht vorhanden sein. "Der Hauptfaktor ist zu 80 Prozent Mut!"

Überhaupt ist die Leichtathletik in Österreich zu einer Randsportart geworden. "Die Leute spielen lieber Fußball." Und das Alternativangebot für Jugendliche sei zu groß: "Als Kinder waren wir in der Natur draußen und haben uns mehr bewegt. Wir hatten damals einen Schwarz-Weiß-Fernseher mit zwei Programmen. Handy hat es auch keines gegeben", erinnert sich der 54-Jährige, der sich nach seiner Karriere selbstständig machte und nun daheim in Winklarn als Masseur arbeitet.

"Stabhochsprung war mein Leben"

Fehringer, der bei der Freiluft-EM 1990 Legende geschlagen hat, machte auch seinem Sohn Tobias (22) das Stabhochspringen schmackhaft. Der Junior schaffte 4,50 Meter, war in Österreich unter den Top 10, beendet aber als 19-Jähriger seine sportliche Karriere und studiert jetzt Physiotherapie.