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"Ist es nicht schön hier? Da hat Hitler alle getötet"

Heute Redaktion
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Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin wurde 2005 eingeweiht.
Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin wurde 2005 eingeweiht.
Bild: picturedesk.com

Die indonesische Sängerin Syahrini veröffentlichte ein Video von sich am Berliner Holocaust-Mahnmal, das bestenfalls noch als unsensibel bezeichnet werden kann.

In ihrem Heimatland Indonesien wird Pop-Idol Syahrini für ihre Stimme gefeiert – und hat sich mit ihrer Pietätlosigkeit aktuell selbst gebrandmarkt. Das Goldkehlchen, das sich in der kalten Jahreszeit auf Instagram gerne mit auffälligen Pelzmänteln zeigt, weilt gerade in Deutschland um sich ihre Einnahmequelle – Stimmbänder und Kehlkopf – von einem Spezialisten durchchecken zu lassen.

Nebenbei stand wohl auch noch eine Sightseeing-Tour in der Hauptstadt Berlin auf der Tagesordnung. Zusammen mit einer Freundin besuchte die 35-Jährige auch das 2005 eingeweihte Holocaust-Mahnmal. Lachend tanzte sie zwischen den Betonstelen, die an die Gräueltaten der Nationalsozialisten erinnern sollen, und spricht in die Handykamera: "Ist es nicht schön hier? Das ist der Ort, an dem Hitler all die Morde begangen hat".

So "schön", dass sie auch ihre mehr als 20 Millionen Instagram-Fans daran teilhaben lassen wollte. Doch als "Princess Syahrini" den 15-sekündigen Clip am Donnerstag online stellte, war der Aufschrei nicht nur in ihrem muslimisch geprägten Heimatland riesig.

"Seid nicht so ungebildet"

Mittlerweile hat die Sängerin, die auch als Model Beachtung findet, die pietätlosen Aufnahmen wieder gelöscht. Aber es wäre nicht das Internet, wenn nicht irgendwo noch Kopien existieren würden. Auch Twitter-User Riyan Wahyudi spiegelte das Video auf seinem Account und schrieb dazu: "Leute, seid nicht wie Syahrini. Seid so reich und erfolgreich wie sie, aber nicht so ungebildet."

Ein Fettnäpfchen war der jungen Indonesierin aber offenbar nicht genug: Neben dem Video postete sie außerdem noch ein Foto, das sie und eine Freundin stehend auf einer der Betonstelen des Holocaust-Mahnmals zeigt.

(rcp)