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"Jackie": Sehenswertes Porträt einer außergewöhnlich...

Heute Redaktion
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Bild: TOBIS Film GmbH

Regisseur Pablo Larraín bringt mit "Jackie" ein facettenreiches Porträt einer außergewöhnlichen Frau auf die große Leinwand. Oscarpreisträgerin Natalie Portman erweckt die Präsidentengattin Jaqueline Kennedy brillant zum Leben und wird nicht umsonst als heiße Anwärterin für einen zweiten Academy Award gehandelt.

Regisseur Pablo Larraín bringt mit "Jackie" ein facettenreiches Porträt einer außergewöhnlichen Frau auf die große Leinwand. Oscarpreisträgerin erweckt die Präsidentengattin Jaqueline Kennedy brillant zum Leben und wird nicht umsonst als heiße Anwärterin für einen zweiten Academy Award gehandelt.

(2001) bereits der zweite Academy Award. Verdient hätte sich die Schauspielerin die goldene Statue für die grandiose und authentische Verkörperung der Jackie Kennedy ohne Zweifel. Man nimmt der 35-Jährigen die Präsidentengattin, die alles dafür tut, um das Vermächtnis ihres berühmten Ehemanns John F. Kennedy nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, jedenfalls ab.

Eine Ikone erwacht zum Leben

Jacqueline Kennedy war ebenso berühmt wie mysteriös, eine Frau, die als Inkarnation von Stil und Chic in die Geschichte einging. Der chilenische Regisseur Pablo Larraín () nähert sich dieser Kultfigur aus unterschiedlichen Perspektiven. Raffiniert verwebt er Vergangenheit und Gegenwart zu einem faszinierenden Gesamtkunstwerk - so steht im Zentrum der Rahmenhandlung ein Exklusiv-Interview der jungen Witwe mit einem namenlosen Journalisten (Billy Crudup), in dem Jackie bis aufs kleinste Detail bestimmt, was auch wirklich in der Presse landen darf. Bezeichnend etwa der Satz "ich rauche übrigens auch nicht", während sie genüsslich eine Zigarette nach der anderen verschlingt (hier im Clip zu sehen).

Dem Zuseher werden durch Rückblenden die Geschehnisse am Tag des Attentats auf John F. Kennedy und der Tage danach erzählt. Jene wenigen Tage bis zum Begräbnis von Kennedy sind die letzten, in denen Jackie ihre Macht gebrauchen kann, um das historische Erbe ihres Mannes - und ihr eigenes - in die richtigen Bahnen zu lenken.

Bis zum Schluss schafft es Natalie Portman das Publikum darüber, ob sie all die Mühe tatsächlich ihrem Mann zuliebe oder doch aus purem Egoismus auf sich nimmt, im Unklaren zu lassen. Genau das macht den Film, der sich von einem klassischen Biopic abhebt, zu etwas Besonderem. Mit enorm vielen Nahaufnahmen jener Frau, die bis zum Ende des doch sehr intimen Porträts dennoch nichts von ihrer anfänglichen Rätselhaftigkeit verliert, zeigt das Drama auf ergreifende und berührende Weise die Vergänglichkeit der Macht - u.a. anhand der dunklen Stunden direkt nach dem Mordanschlag am 22. November 2963 in Dallas, als Jackie sich stundenlang weigert, ihr blutverschmiertes Kleid auszuziehen und mitansehen muss, wie Lydon B. Johnson (John Caroll Lynch) noch in der Air Force One am Rückflug von Texas als neue US-Präsident vereidigt wird.

Den daraufhin folgenden zweifelhaften Versuch, sich noch ein allerletztes Mal in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit zu drängen sowie die Trauer um den Verlust ihres Ehemanns - und gleichzeitig ihres Ruhmes - könnte Portman nicht besser auf die Leinwand bringen. Neben der Oscar-Preisträgerin glänzen in "Jackie" ebenso Peter Sarsgaard ( ("Maggie's Plan") als Jackies Assistentin.

Wie ein roter Faden durch das Polit-Drama zieht sich ein bestimmtes Zitat aus dem Musical "Camelot", welches das verzweifelte Motiv hinter Jackie Kennedys Bemühungen treffend zusammenfasst: "Don't let be forgot, that once there was a spot, for one brief, shining moment, that was known as Camelot."

"Jackie" startet am 27. Jänner 2017 in den österreichischen Kinos. 

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