Szene

"Junge Burg": Suche Arbeit, biete Kunst!

Heute Redaktion
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Watsche abholen, Wange kühlen, ab zum nächsten Casting. So beschreiben acht Jungschauspieler ihren (Arbeits-)Alltag. Und sie wissen, wovon sie sprechen.

Für das Burgtheater-Stück "I work, therefore I am" wurden sie über eine Plattform (TEAM 4) für arbeitslose Künstler gecastet. Keinen Job zu haben, ist eben keine Dauerlösung – doch wer was und vor allem wie viel davon dafür zu geben bereit ist, darüber scheiden sich die Feingeister ganz vehement.

Starke Worte wie "Angst", "Mut" und "Demütigung" fliegen durchs Gemäuer. Alle wissen, dass die Kunst unsicheres Terrain ist. Aber keiner will seine Berufswahl überdenken. Und nur einer meint gar, Arbeitslosigkeit sei eine bewusste Entscheidung. Schön, die Illusion lebt also noch.

Das Projekt im Vestibül (eine Kooperation von 13 europäischen Jugendtheatern, die "Junge Burg" bringt es als Erstes auf die Bühne) skizziert schonungslos und witzig die Casting-Situation.

Starkes Stück mit erschreckender Brisanz. Regie: Annette Raffalt.