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"Jurassic World": Mäßiges Sequel, gute Effekte

Heute Redaktion
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Als Dinosaurier die Kinos beherrschten: Steven Spielbergs "Jurassic Park" (1993) entpuppte sich dank revolutionärer Special Effects und einer genialen Roman-Vorlage als Erfolg bei Kritikern und Publikum. "Jurassic World" ist als Themenpark wie auch als Film ein direkter Nachfolger des Originals, kann mit diesem aber keineswegs mithalten.

Als Dinosaurier die Kinos beherrschten: (1993) entpuppte sich dank revolutionärer Special Effects und einer genialen Roman-Vorlage als Erfolg bei Kritikern und Publikum. "Jurassic World" ist als Themenpark wie auch als Film ein direkter Nachfolger des Originals, kann mit diesem aber keineswegs mithalten. 

Motorradfahren inmitten einer Raptorenherde? Genmanipulierte Supersaurier? Der Trailer von "Jurassic World" warnte bereits vor Hollywood-typischen Blockbuster-Absurditäten. Doch auch das Grundkonzept von Spielbergs "Jurassic Park" ließ Schlimmes vermuten: Mensch klont Dinosaurier und steckt sie in Zoo, Dinosaurier brechen aus und jagen Zoo-Besucher. Dass der Film sich dennoch als Instant Classic entpuppte, machte Hoffnung auf "Jurassic World". 

Diese Hoffnung erweist sich leider als unbegründet. Eine komplette Enttäuschung ist "Jurassic World" zwar nicht geworden, im Gegensatz zum bahnbrechenden Original aber nur mittelmäßige Massenware. Zur Hauptursache: Wo Spielberg seine Dinos perfekt in eine geradlinigie, packende Abenteuer-Story einzubetten wusste, setzt "Jurassic World"-Regisseur und -Drehbuchautor Colin Trevorrow auf Plottwists und Erlebnisdichte...

Plot

Dinopark-Boss Masrani (Irrfan Khan) lässt sich von seinen Forschern eine neue Zuschauerattraktion - den gigantischen Fleischfresser Indominus Rex - züchten. Das zuständige Labor wird von InGen Technologies betrieben, einem Konzern mit undurchsichtiger Verbindung zum US-Militär, das zugleich auch den Ex-Navy-Soldaten Owen Grady () dafür bezahlt, Velociraptoren zu folgsamen Tötungsmaschinen abzurichten.

Als der Indominus Rex ausbricht, hilft Owen Park-Managerin Claire (Bryce Dallas Howard), ihre in einem der Gehege verschollenen Neffen (Ty Simpkins und Nick Robinson) aufzuspüren. Indes leitet InGen-Schurke Hoskins (Vincent D'Onofrio) die nötigen Vorbereitungen in die Wege, um mit den Raptoren Jagd auf den ausgebrochenen Killer-Dino zu machen. 

Familientauglich, aber auch blutig

Der dick aufgetragene und nicht immer schlüssige Raptoren-Sideplot erweist sich als unnötiger Ballast. Natürlich, "Jurassic World" muss seinen Vorgänger - als Film wie auch als Park - in jeder Hinsicht übertreffen. Der Film hätte aber auch nur mit dem Indominus Rex einwandfrei als Metapher für den Sequel-Wahnsinn Hollywoods funktioniert.

Dem Vergleich mit "Jurassic Park" hält die Fortsetzung nicht stand, bietet, für sich allein betrachtet, aber brauchbare Unterhaltung: So vollbringt Colin Trevorrow etwa Spielbergs Meistertrick, familientaugliches Entertainment mit blutiger Urzeit-Action zu kombinieren. Auch die Besetzung ist geglückt, von den im Jurassic Miniversum unumgänglichen Kinderfiguren, über den uneinsichtigen Bösewicht zur heldenhaften Protagonisten-Paarung. Und die Effekte? Ein paar der Nebensaurier sehen ein wenig zu offensichtlich nach CGI aus, der Indominus Rex und die Raptoren sind allerdings hervorragend geglückt.