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"Kämpfer des IS" von Polizei festgenommen

Heute Redaktion
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Der Täter der Anschlagsserie auf Geschäfte türkischstämmiger Besitzer in Oberbayern ist offenbar gefasst. Ein 25-Jähriger bezeichnet sich selbst als "Kämpfer des IS". Bei seiner Festnahme hatte er zehn Rohrbomben im Gepäck.

Der 25-Jährige gibt an, im April vier Anschläge auf Geschäfte türkischstämmiger Inhaber verübt zu haben. Als Tatmotiv habe er "Hass auf die Türken" angegeben, so die Staatsanwaltschaft. Am Sonntag wurde bekannt, dass sich der Festgenommene der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anschließen wollte.

Weitere Anschläge geplant

Als der 25-Jährige, selbst Kind türkischer Eltern und in Deutschland geboren, am Bahnhof in Mühldorf am Inn (Oberbayern) bei einer Fahrscheinkontrolle aufgegriffen wurde, hatte der mutmaßliche Täter zehn funktionsfähige Rohrbomben und etwa 20 Kilogramm an chemischen Substanzen im Gepäck. Ob er damit gerade unterwegs zu einem weiteren geplanten Anschlag war, kann die Polizei bislang nicht sagen.

Fakt ist jedoch: Er habe weitere Anschläge geplant, konkrete Pläne gab es ersten Ermittlungen zufolge offensichtlich aber nicht. Ob der Mann Mittäter oder Mitwisser hatte, wird noch untersucht.

Versuchter Mord in 27 Fällen

"Ich bin erleichtert, dass von dem gefährlichen Täter keine Gefahr mehr ausgeht", sagte der Polizeipräsident des Präsidiums Oberbayern Süd, Robert Kopp.

Bislang sei der Verhaftete der Polizei nur durch kleinere Dorgendelikte zweimal aufgefallen, die jeweils mit einer Geldstrafe geahndet wurden. Wegen eines Brandanschlags auf das Geschäft eines türkischen Gemüsehändlers wirft die Staatsanwaltschaft dem Verdächtigen versuchten Mord in 27 Fällen vor. Die Menschen konnten sich erst in letzter Minute über eine Tiefgarage ins Freie retten, sechs Bewohner wurden verletzt.