Wirtschaft

"Keine Nachteile": Firma führt 4-Tage-Woche ein

4 Tage arbeiten, aber für 5 bezahlt werden. Das testete eine Firma in Neuseeland - und bleibt nun bei dem Modell. Es war erfolgreich.

Heute Redaktion
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Symbolbild
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Bild: iStock

Während in Österreich der 12-Stunden-Tag und die 60-Stunden-Woche legalisiert werden, versucht am buchstäblich anderen Ende der Welt eine Firma das genaue Gegenteil.

Das neuseeländische Unternehmen "Perpetual Guardian" hat getestet, ob eine Vier-Tage-Woche funktionieren kann. Die Mitarbeiter arbeiteten 32 Stunden (4x8 Stunden) und bekamen genauso viel gezahlt wie vorher (40 Stunden, 5x8).

Permanent eingeführt

Der Test im März und April war ein überragender Erfolg, heißt es. Die Firma hat nun bekanntgegeben, die Regelung permanent einzuführen. Sie dürfte damit die erste der Welt sein.

Vorteile

Wissenschaftler, die das Experiment begleiteten, haben die Auswirkungen beobachtet: Mitarbeiter fühlten sich weniger gestresst, waren zufriedener in ihrem Job und hatten das Gefühl, eine bessere Work-Life-Balance zu haben.

Die Zahlen: Der Stresslevel der "Perpetual Guardian"-Mitarbeiter sank während der Testphase um sieben Prozent, die allgemeine Zufriedenheit mit ihrem Leben stieg um fünf Prozent. Während vor dem Experiment 54 Prozent der Mitarbeiter das Gefühl hatte, ihre beruflichen und privaten Verpflichtungen unter einen Hut bringen zu können, waren es während der Testphase 78 Prozent.

Vorteile aus Unternehmenssicht

Auch für die Firma hat die Vier-Tage-Woche nur Vorteile, sagte Firmengründer Andrew Barnes: "Unsere Firma wurde produktiver und effizienter, es gibt keine Nachteile."

Mitarbeiter dürfen wählen

In Zukunft werden sich Mitarbeiter von "Perpetual Guardian" aussuchen dürfen, ob sie vier oder fünf Tage die Woche arbeiten. Jenen, die bei der "alten" Fünf-Tage-Woche bleiben, wird ebenfalls mehr Flexibilität zugestanden. Sie dürfen beispielsweise früher gehen, um die Rush Hour zu vermeiden oder ihrer Kinderbetreuung ordentlich nachkommen zu können.

Nicht nur in Neuseeland

Die Diskussion über eine 4-Tage-Woche ist keineswegs beschränkt auf den Inselstaat in Südpazifik. In vielen anderen Ländern wird ebenfalls darüber diskutiert. Die potenziellen Vorteile: Mehr Produktivität, motiviertere und weniger Burnout-gefährdete Mitarbeiter und die Möglichkeit, die Gehaltsschere zwischen Männern und Frauen zu schließen. (red)

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