Österreich

"Kickl soll sich Planstellen sonst wo hinschieben"

Dem Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy platzt der Kragen. Seiner Ansicht nach fehlen Polizeikräfte im Bezirk.

Heute Redaktion
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Der Bezirksvorsteher der Donaustadt hat die ewige Diskussion um die Beamten satt.
Der Bezirksvorsteher der Donaustadt hat die ewige Diskussion um die Beamten satt.
Bild: picturedesk.com

Mehr als ein Drittel der Polizeistellen in Wien-Donaustadt sind unbesetzt. Ein großes Problem, wie Harald Segall von der Polizeigewerkschaft FSG gegenüber "Wien Heute" erklärt. Denn die fehlenden Posten könne man nur durch Überstunden ausgleichen. Es sei deshalb auch nicht möglich gewisse Ruhezeiten einzuhalten.

Hinzukommen noch die Pensionierungen im Jahr 2019, die das Problem weiter verschärfen werden, so Segall. Man gehe von 200 Stellen aus, die nicht so schnell nachbesetzt werden könnten.

Nevrivy fordert 145 Beamte

Das Innenministerium kann die fehlenden Stellen nicht nachvollziehen. Denn laut ihren Statistiken stehen der Donaustadt nicht 167, sondern 231 Exekutivbeamte zur Verfügung. Segall setzt dem hingegen, dass man dabei auch Teilzeitbeamte und Schüler dazuzählt. In Wahrheit könnten diese aber die fehlenden Posten nicht besetzen.

Dem Bezirksvorsteher der Donaustadt, Ernst Nevrivy, platzt nun der Kragen: "Der Herr Kickl soll sich seine Planstellen sonst wo hinschieben", meint er gegenüber "Heute Wien". Die Diskussion könne er sich nicht länger anhören. Er brauche Polizisten auf der Straße und nicht auf dem Papier. Zudem würde er die Wiener Polizeiagenden lieber in der Hand des Rathauses sehen als in der Hand des Innenministeriums.

Nevrivy betont, dass die Donaustadt der am schnellsten wachsende Bezirk der Stadt ist. Dafür würden aber zu wenige Polizisten über die Donau geschickt werden. Der Bezirksvorsteher fordert 145 Beamte. Schon jetzt seien es um 95 Polizisten zu wenig. Durch Ballungszentren wie die Seestadt würde der Bedarf aber immer weiter steigen. (slo)