Wirtschaft

"Kokain-König" wusch über Austro-Banken Geld

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Der seit Ende 2009 flüchtige serbische "Kokain-König" Darko Saric (43) soll 1,7 Milliarden Euro, die vermutlich aus dem Drogenhandel stammten über zwei österreichische Banken gewaschen haben. Das berichtet die Tageszeitung "Blic" und behauptet, sich auf Polizeiermittlungen zu beziehen. Hypo und Raiffeisen dementieren heftig.

Der seit Ende 2009 flüchtige serbische "Kokain-König" Darko Saric (43) soll 1,7 Milliarden Euro, die vermutlich aus dem Drogenhandel stammten über zwei österreichische Banken gewaschen haben. Das berichtet die Tageszeitung "Blic" und behauptet, sich auf Polizeiermittlungen zu beziehen. Hypo und Raiffeisen dementieren heftig.

Das Geld soll Saric dem Bericht zufolge über je einen niederländischen Fonds der Kärntner Hypo- bzw. der Raiffeisen Bank International (RBI) zwischen 2006 und 2009 gewaschen und als Kredite an rund 600 serbische Unternehmen vergeben haben. Der Bericht sei "reine Spekulation", hieß es aus der Raiffeisen Bank International (RBI) zur APA am Montag. Auch die Kärntner Hypo wies den Bericht zurück.

Jeder Kunde laut Raiffeisen "in Ordnung"

Der Artikel sei eine Räuberpistole, meinte ein RBI-Sprecher in Wien. "Blic" habe die Bank nicht kontaktiert, die Aktion richte sich bewusst "gegen uns", sagte er. Die im Artikel erwähnte Raiffeisen International Eastern European Finance (RIEEF) sei eine Tochter der RBI. Jeder Kunde sowie sämtliche Geschäftsfälle seien geprüft und für in Ordnung befunden worden. Weiters sei jeder einzelne Kredit bei der Serbischen Nationalbank registriert. Das gesamte Kreditvolumen für serbische Kunden bewege sich in einem wesentlich geringeren Umfang als das im Artikel angeführte Volumen. Die Refinanzierung der RIEEF erfolge durch die RBI, es stammen keinerlei Mittel aus Luxemburg, Liechtenstein oder anderen Herkunftsländern.

Bei der Kärntner Hypo wird betont, dass es keinen Hinweis darauf gibt, dass es eine Geschäftsbeziehung zwischen der Hypo und Saric gegeben habe. Dies seien Behauptungen ohne eine einzige Bestätigung. Die niederländische Hypo-Gesellschaft sei seit Dezember 2011 in Liquidation, die Daten seien gesichert, so ein Hypo-Sprecher.

Nach Angaben von "Blic" wurden rund 200 Mio. Euro über die zur Hypo Alpe Adria gehörende Hypo Group Netherlands Corporate Finance BV gewaschen, der Löwenanteil von mehr als 1,5 Mrd. Euro über die zu Raiffeisen gehörende RI Eastern European Finance BV. Im erwähnten Zeitraum seien die beiden Fonds bei serbischen Firmen sehr beliebt gewesen, damals habe es kaum ein bekannteres Unternehmen im Land gegeben, das keine Geschäftsbeziehungen zu den Fonds hatte. Die Transaktionen sollen zwischen drei und 100 Mio. Euro betragen haben, so die Zeitung.

APA/red.