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"Lady Bird": Bittersüßes Indie-Kino für die Oscars

Saoirse Ronan als schlagfertige Schülerin mit großen Träumen und noch größerer Klappe. Für fünf Oscars nominiert.

Heute Redaktion
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Hat man eine schlechte Entscheidung getroffen, wenn man sich mit 19 die Brüste machen lässt, oder sind das zwei schlechte Entscheidungen? Darf man einer Nonne ein "Just married to Jesus"-Schild auf die Stoßstange kleben? Und "wer zum Teufel ist beim ersten Mal oben"?

Witzig, einfühlsam und bittersüß erzählt "Lady Bird" vom Heranwachsen und Abnabeln, von jugendlicher Identitätssuche und Freiheitsdrang, von der ersten Liebe und dem ersten Liebeskummer. Greta Gerwig, als Schauspielerin und Drehbuchautorin längst im Pantheon des Independent-Kinos aufgenommen, brilliert nun auch im Regiestuhl.

Plot

Wir schreiben das Jahr 2002 im kalifornischen Sacramento: Lady Bird (Saoirse Ronan) langweilt sich durch das letzte Jahr der High School und träumt davon, an der Ostküste zu studieren (wo "Schriftsteller in den Wäldern wohnen"). Mama Marion (Laurie Metcalf) hat jedoch nicht vor, sie ziehen zu lassen, unter anderem, weil dazu einfach das Geld fehlt.

Mitfühlen ist Pflicht

Lady Birds erste Gehversuche im Liebesleben (mit dem im Vorjahr Oscar-nominierten Lucas Hedges und dem heuer nominierten Timothée Chalamet) treiben die Handlung voran, die Seele des Films liegt aber in der Mutter-Tochter-Beziehung und der Chemie zwischen Ronan und Metcalf.

"Lady Bird" ist Indie in Hochform, die perfekte Mischung aus lebensnahen Gefühlswelten und stilsicheren (verbalen) Geistesblitzen. So echt wie die Akne auf ihren Wangen wirkt auch die Geschichte der Titelheldin, hier nicht mitzufühlen scheint unmöglich.

"Lady Bird" startet am 19. April 2018 in den österreichischen Kinos.