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"Lasst mich in den Armen meiner Tochter sterben"

Das Erdbeben der Stärke 6,4 hat in Albanien Dutzende Todesopfer gefordert. Eine Mutter, die lebend geborgen wurde, wollte nicht gerettet werden.

Heute Redaktion
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Zwei Tage nach dem schweren Erdbeben in Albanien ist die Zahl der Todesopfer auf 40 gestiegen. Rettungskräfte hätten in der Nacht zum Donnerstag zehn weitere Leichen aus den Trümmern geborgen, teilte das Verteidigungsministerium mit.

Die 30-jährige Diena und ihre achtjährige Tochter Esiela sind zwei der Menschen, die wegen des verheerenden Erdbebens ihr Leben verloren haben. Laut einem Bericht der "Gazetablic" wurden die beiden unter den Türmmern eines eingestürzten Gebäudes in Durres aufgefunden. Als die Rettungskräfte eintrafen, war Dienas Tochter bereits ihren Verletzungen erlegen. "Bringt mich nicht raus, ich möchte in den Armen meiner Tochter sterben", so die traurigen Worte der jungen Mutter.

Notstand ausgerufen

Dennoch setzten die Sanitäter alles daran, ihr Leben zu retten. Auf dem Weg ins Krankenhaus starb sie jedoch aufgrund ihrer starken Blutungen. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 2015 war die Frau alleine für die Erziehung ihrer gemeinsamen Tochter verantwortlich. "Der einzige Trost, der uns in dieser traurigen Geschichte bleibt, ist der Glaube, dass die drei nun wieder an einem unbekannten Ort vereint sind", heißt es in den albanischen Medien.

Die Regierung in Tirana erklärte für die beiden Orte Thumane und Durres einen 30-tägigen Notstand. Tausende Menschen müssen dort in Zelten ausharren, weil ihre Häuser zerstört sind oder erst noch auf ihre Sicherheit untersucht werden müssen.

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