Österreich

"Lebenslanger" lag vor Prozess tot in Zelle

Heute Redaktion
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Schon einmal war Amyn Radwan Gindia zu lebenslanger Haft verurteilt worden, kam jedoch nach 24 Jahren frei. Nach nur drei Monaten schnappte ihn die Polizei bei einem Apothekenüberfall. Am Montag wäre er vor Gericht gestanden, doch in der Nacht auf Donnerstag beendete er in der Zelle sein Leben.

Schon einmal war Amyn Radwan Gindia zu lebenslanger Haft verurteilt worden, kam jedoch nach 24 Jahren frei. Nach nur drei Monaten schnappte ihn die Polizei bei einem Drogeriemarktüberfall. Am Montag wäre er vor Gericht gestanden, doch in der Nacht auf Donnerstag beendete er in der Zelle sein Leben. 

Nur vier Tage vor seiner Verhandlung floh der gebürtige Libanese ins Jenseits. 1992 war er nach einem Doppelmord zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er hatte 1987 einen Drogenhändler aus der Türkei, 1989 einen Polizisten getötet. 

24 Jahre saß Gindia ab, dann schnupperte er kurz die Luft außerhalb des Gefängnisses. 2014 kam er bedingt frei, doch schon drei Monate später stellte er den nächsten Blödsinn an. 

"Suicide by Cop": Nur in den USA "sichere" Methode

Im Februar 2015 überfiel der Verurteilte mit einem Komplizen einen Drogeriemarkt in der Helene-Richter-Gasse. Die Polizei bekam jedoch Wind von der Sache. Daraufhin wollte der Doppelmörder fliehen und wurde verfolgt. Dass er nicht wieder ins Gefängnis wollte, bewies der Mörder schon da. Er versuchte, eine Selbstmordmethode, die in den USA bestens funktioniert, in Österreich jedoch ein Rohrkrepierer ist. 

Fünfmal getroffen, trotzdem überlebt

Dabei feuert man auf einen Polizisten, zielt jedoch absichtlich daneben. Die Cops erwidern das Feuer und bringen den Lebensmüden dabei um. Wien ist aber nicht Chicago und die Beamten ballerten zwar auf Gindia und trafen ihn fünf Mal in den Oberkörper und ins Bein, töteten ihn jedoch nicht. Stattdessen überlebte der Verurteilte schwer verletzt. 

Zweiter von drei Selbstmordversuchen mit Handgranate

Gindia hatte damals auch eine Handgranate dabei und wollte diese als letzten Ausweg benützen. Doch auch damit hatte er kein Glück. Die Beamten schlugen ihm die Granate aus der Hand, anschließend leisteten sie Erste Hilfe und retteten den Lebensmüden. 

Wegen des versuchten Mordes an einem Polizisten - immerhin hatte er er mehrere Schüsse abgegeben - hätte Gindia am Montag der Prozess gemacht werden sollen. Dazu wollte er es offenbar nicht mehr kommen lassen. 

Archiv-Fotos nach dem Apothekenüberfall 2015: