Österreich

"Lieber Pickel als Kickl": Protest gegen Grazer Ball

Während FPÖ-Verteidigungsminister Mario Kunasek den umstrittenen Akademikerball in Graz eröffnete, demonstrierten Hunderte dagegen.

Heute Redaktion
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"Gestern hatte ich die Ehre, den traditionellen Akademikerball in Graz eröffnen zu dürfen", so Verteidigungsminister Mario Kunasek. Der wie sein Wiener Pendant wegen der Ausruichtung auf schlagende Studentenkorporationen umstrittene Ball war aber nur kurz Ziel des Ministers, Kunasek zog laut eigenen Angaben weiter zum Feuerwehrball in die Seifenfabrik.

Gegen den Akademikerball in Grazer Congress demonstrierten indes laut Polizeiangaben rund 400 Personen. Der Demonstrationsmarsch stand unter dem Thema "Gegen den Grazer Akademikerball. Die Normalisierung des Rechtsextremismus. Für eine solidarische Gesellschaft." Die Demo begann um 17 Uhr am Griesplatz und zog dann entlang der Route Brückenkopfgasse – Grieskai – Tegetthoffbrücke – Andreas Hofer Platz – Neutorgasse – Joanneumring – Eisernes Tor – Herrengasse.

Spöttisch zeigten sich die Plakate gegen die FPÖ-Politiker. "Lieber Pickel als Kickl", war gegen Innenminister Herbert Kickl oder "Es gibt nur 1 wahren Hofer" in Anspielung auf den Diskonter und gegen Verkehrsminister Norbert Hofer war unter anderem zu lesen.

Gewalt in Wien erwartet

Die Polizei sprach von einer absolut "friedlichen und disziplinierten" Demonstration, die um 19.15 Uhr beendet wurde. Der Marsch wurde von mehreren hundert Polizisten aus verschiedenen Bundesländern begleitet. Diese sorgte auch für die Umsetzung des von der Landespolizeidirektion Steiermark verordneten Platzverbotes rund um den Veranstaltungsort. Für die steirische Polizei verlief der Einsatz ohne besondere Vorkommnisse "und zufriedenstellend ab", heißt es.

Anders könnte es beim Wiener Akademikerball ablaufen, wo sich die Polizei gegen Gewalt rüstet. Die Demos gegen den Akademikerball am 26. Jänner 2018 könnten heuer wieder in Randale ausarten. Polizeipräsident Gerhard Pürstl rechnet mit "deutlich höherer Gewaltbereitschaft" als in den letzten Jahren. 3.000 Beamte stehen bereit, davon 900 aus den Bundesländern. (red)

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