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"Logan": Viel Drama und Blut in Wolverines Abgesang

Heute Redaktion
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Womöglich lässt sich Hugh Jackman überreden, ein allerletztes Mal - für ein Crossover mit Deadpool - in seine Paraderolle als Wolverine zu schlüpfen. An und für sich ist "Logan" aber als Abgesang auf das "X-Men"-Aushängeschild gedacht. Ob man nun ein Fan der Franchise ist, oder noch nie von ihr gehört hat - dieser Film ist absolut sehenswert.

Womöglich lässt sich - in seine Paraderolle als Wolverine zu schlüpfen. An und für sich ist "Logan" aber als Abgesang auf das "X-Men"-Aushängeschild gedacht. Ob man nun ein Fan der Franchise ist, oder noch nie von ihr gehört hat - dieser Film ist absolut sehenswert.

Im Februar 2016 läutete (2000) über Hollywood hereingebrochen war. Der Actioner war die erste, auf ein Mainstream-Publikum zugeschnittene Comic-Verfilmung, die es wagte, auf ein PG-13 (Jugendfreigabe) zu verzichten, um den schwarzhumorigen, blutigen Marvel-Vorlagen gerecht zu werden. "Logan" springt auf den Rated-R-Zug auf und versucht nun seinerseits, Pionierarbeit zu leisten. Der Film will seriöses, sprich Oscar-relevantes Drama mit Comic Movie Flair verbinden, und ja, dieses Vorhaben gelingt.

Brutal und verletzlich

Dass Hugh Jackmans vorläufig letzter Wolverine-Gig nichts für Kinder ist, zeigen bereits die ersten Minuten des Streifens. Logan erwacht restalkoholisiert in seiner Stretchlimo, mit der er Geschäftsmänner und partymotivierte Jugendliche durch El Paso, Texas, chauffiert. Die Gang, die gerade die Felgen der Edelkarosserie abmontiert, bereut ihr Treiben schnell. Gliedmaßen werden abgetrennt und Schädel mit Adamantiumklauen gespalten. Die Kugeln, die Logan aka James Howlett aka Wolverine dabei abbekommt, machen ihm überraschend schwer zu schaffen. Die Regenerationskräfte des Mutanten schwinden langsam, unkaputtbar ist er schon lange nicht mehr.

Finale Heldentat

Wir schreiben das Jahr 2029. Die X-Men sind Geschichte, Mutanten gibt es kaum noch. Mit einem der letzten Überlebenden (Stephen Merchant als Caliban) kümmert sich Logan um den dementen Charles Xavier (). Dieser kann seine kognitiven Superkräfte nur noch selten kontrollieren, schafft es allerdings, die junge Laura (Dafne Keen) auf sich aufmerksam zu machen. Das Mädchen ist ein Klon Wolverines, ein wissenschaftliches Projekt mit der Codenummer X-23, und wird von einer Truppe technisch aufgemotzter Söldner gejagt ("Narcos"-Star Boyd Holbrook spielt deren herrlich fiesen Anführer Pierce). Xavier überredet Logan, die junge Mutantin in den Norden der USA und über die Grenze nach Kanada zu eskortieren.

Seriöses Drama vs. Comic Movie

"Logan" wird den, spätestens seit Erscheinen des in ihn gesetzten, hohen Erwartungen vollauf gerecht. Der wilde Wolverine war trotz des harte-Schale-weicher-Kern-Klischees immer schon eine der interessantesten "X-Men"-Figuren. Seiner abgehalfteren, vom Leben ernüchterten Version verleiht Jackman die nötige Gravitas. Noch besser als die Hauptfigur gefällt das Beziehungsdreieck Logan-Laura-Xavier, das als höchst ungewöhnliche Patchwork-Familie einen abenteuerlichen Roadtrip bestreitet.

Im dritten Akt lässt der Film ein wenig nach. Vor allem die Wahl des Überraschungsbösewichts, der erst sehr spät vorstellig wird, ist nicht optimal; und am Ende steckt das Drama ganz klar vor dem Comic Movie zurück. Der leichte Qualitätsverlust passiert allerdings auf hohem Niveau und ändert nichts daran, dass "Logan" schon jetzt als Topanwärter auf die Comic-Verfilmung des Jahres gelten darf.

"Logan" startet am 2. März 2017 in den österreichischen Kinos.

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