Wirtschaft

"Lohndumping" bei Do&Co: 500 Euro pro Monat

Heute Redaktion
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Die Verkehrsgewerkschaft vida gibt keine Ruhe. Sie kritisiert wieder die Bezahlung der ungarischen Mitarbeiter der DO & CO-Tochter "Henry am Zug", die für das ÖBB-Catering verantwortlich ist. Die rund 90 Mitarbeiter würden zwar zu 80 Prozent in Österreich arbeiten, aber nur zu ungarischen Konditionen - netto 500 statt bis zu 1.500 Euro pro Monat - über die Personalfirma Trenkwalder Ungarn entlohnt werden.

Die Verkehrsgewerkschaft vida gibt keine Ruhe. Sie kritisiert wieder die , die für das ÖBB-Catering verantwortlich ist. Die rund 90 Mitarbeiter würden zwar zu 80 Prozent in Österreich arbeiten, aber nur zu ungarischen Konditionen - netto 500 statt bis zu 1.500 Euro pro Monat - über die Personalfirma Trenkwalder Ungarn entlohnt werden.

Die Gewerkschaft ortet in der von DO & CO geübten Praxis einen Verstoß gegen die EU-Entsenderichtlinie. Laut Gewerkschaft müssen Arbeitskräfte, die überwiegend in einem Land arbeiten, auch zu den in diesem Land geltenden Konditionen beschäftigt und bezahlt werden. "Der Lohnbetrug an den ungarischen Kollegen muss sofort gestoppt werden", so vida-Spitzengewerkschafter Helmut Gruber.

"Lohndumping und Umgehungskonstruktionen"

Für betroffene "Henry am Zug"-Mitarbeiter aus Ungarn hat die Gewerkschaft eine Hotline eingerichtet (01/5344479599 oder [email protected]). Auch der ÖGB und die Grünen kritisieren die Bezahlung der ungarischen "Henry am Zug"-Mitarbeiter. "Wer in Österreich arbeitet, muss auch nach österreichischen Kollektivverträgen bezahlt werden, auch wenn der Arbeitsplatz ein Zug ist und hin und wieder aus Österreich hinausrollt", so ÖGB-Sekretär Bernhard Achitz. "Lohndumping und Umgehungskonstruktionen", ortet die Grüne-Arbeiternehmersprecherin Birgit Schatz.

Dogudan: Mitarbeiter leben in Ungarn

DO & CO-Chef Attila Dogudan hatte bereits vor einem Jahr die Gewerkschaftskritik zurückgewiesen: "Wir haben die ungarischen Mitarbeiter von der Catering-Vorgängerfirma e-Express übernommen." Diese Mitarbeiter von "Henry am Zug" würden in Ungarn leben und rund 800 Euro plus Diäten und Trinkgeld monatlich verdienen.

Dogudan im Gespräch mit Heute.at.: "Wir haben es nicht notwendig und auch kein Interesse daran, an diesen 90 Leuten zu sparen. Es gibt einen Betriebsrat und es gibt auch eine klare Judikatur."

 
Seit Anfang April 2012 ist die DO & CO-Tochter für das Catering in den ÖBB-Zügen zuständig und beschäftigt derzeit rund 600 Mitarbeiter. Von "Henry am Zug" werden sowohl die ÖBB-Bordrestaurants als auch die Snack-Trolleys betrieben.