Szene

"Macho Man": Romcom- vs. Deutschtürken-Klischees

Heute Redaktion
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Der Kölner Daniel (Christian Ulmen) ist nicht gerade ein vor Männlichkeit strotzender Adonis. Für seine Traumfrau Aylin (Aylin Tezel, bekannt aus dem Dortmunder "Tatort") will er sich daher in einen "Macho Man" verwandeln. Frisch sind die daraus resultierenden Gags in keinem Fall, wirklich lustig leider auch nicht. Die Darsteller und der gelegentlich funktionierende Wortwitz sind noch das Beste an "Macho Man".

Der Kölner Daniel () will er sich daher in einen "Macho Man" verwandeln. Frisch sind die daraus resultierenden Gags in keinem Fall, wirklich lustig leider auch nicht. Die Darsteller und der gelegentlich funktionierende Wortwitz sind noch das Beste an "Macho Man". 

Als Daniel aus seinem Urlaub zurückkehrt und seinen Arbeitskollegen (unter anderem Comedian Axel Stein) mitteilt, in der Türkei die Frau fürs Leben gefunden und diese auch noch für sich gewonnen zu haben, wird ihm zuerst nicht geglaubt und schließlich zur Vorsicht geraten. Denn erstens ist Daniel ein Warmduscher, Frauenversteher und Beckenrandschwimmer wie er im Buche steht und zweitens stammt seine angebetete Aylin aus einer türkischen Familie - ein kulturelles Hindernis, womöglich mit inkludiertem Ehrenmord. Die Beziehung steht also von Anfang an unter keinem guten Stern. Um seine Traumfrau nicht zu verlieren, bittet Daniel Aylins Bruder Cem (Dar Salim), ihn zum Macho zu coachen. Das Ergebnis fällt jedoch anders aus, als von ihm erhofft...

Verstaubt

"Macho Man" zieht seine Pointen aus zwei reichlich verstaubten Hüten: Sensibelchen mutiert zum Macker, und Fremdkultur sorgt für Trouble an der Heimatfront. Man muss die letzten zehn Jahre völlig auf TV, Kino und Internet verzichtet haben, um nicht zu wissen, dass A) Deutschtürken gern als echte, wenn auch oberflächliche Kerle dargestellt werden, die sich beim Pinkeln nicht hinsetzen und beim Aufriss in der Disko keine Gnade kennen; und B) es im Film niemals eine gute Idee ist, sein wahres Ich gegen eine vermeintlich bessere Persönlichkeit einzutauschen.

Die wenigen guten Ansätze (Ulmens innere Monologe, Axel Stein als realitätsferner Pantoffelheld) verlaufen im Sand. Bis auf ein paar interessante Gastauftritte (Nora Tschirner, Lukas Podolski) und einige rar gesäte Schmunzelmomente hat "Macho Man" leider nicht viel zu bieten.

"Macho Man" startet am 30. Oktober in den österreichischen Kinos.