Szene

"Mädelsabend": Odyssee nach One-Night-Stand

Heute Redaktion
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Braves Mädchen im freien Fall: In "Mädelsabend" begibt sich Meghan Miles (Elizabeth Banks) auf eine Odyssee durch Los Angeles, nachdem sie die Nacht zuvor sturzbetrunken im Bett eines Fremden verbracht hat. Deftige Komödie im Stile von "Hangover", die zwar bestätigt, dass Brachialhumor längst keine reine Männerdomäne mehr ist, aber nie die Qualität ihrer Genre-Vorbilder ("Taffe Mädels", "Brautalarm") erreicht.

Braves Mädchen im freien Fall: In , die zwar bestätigt, dass Brachialhumor längst keine reine Männerdomäne mehr ist, aber nie die Qualität ihrer Genre-Vorbilder ("Taffe Mädels", "Brautalarm") erreicht.

Als News Anchor hat man es schwer: Ein Ausraster, ein freudscher Versprecher, eine Peinlichkeit vor der Kamera, schon kann’s vorbei sein mit der Bilderbuchkarriere. Die großen Networks achten daher sehr darauf, die Positionen an vorderster Moderationsfront mit Leuten zu besetzen, die einen tadellosen Lebenswandel pflegen.

Um sich die Möglichkeiten auf ihren Traumjob nicht zu verbauen, fristet Journalistin Meghan ein unbescholtenes, braves und biederes Dasein. Als ihr ein Posten als News Anchor vor der Nase weggeschnappt wird, ist sie entsprechend frustriet, und lässt sich von ihren besten Freundinnen dazu überreden, endlich mal wieder auf den Putz zu hauen.

Erst, als sie sich extrem restalkoholisiert aus der Wohnung ihres One-Night-Stands (, "X-Men") schleicht, entdeckt sie auf ihrer Voicebox die Nachricht, dass die verpasste Stelle doch noch zu haben ist. Meghan muss lediglich rechtzeitig ans andere Ende der Stadt gelangen, um den Job klar zu machen. Dumm nur, dass sie die Reise durch eine Verkettung unglücklicher Ereignisse ohne Geld, Telefon und Auto unternehmen muss… und bald von einem geprellten Taxifahrer, zwei Cops und allerlei erbosten Zufallsbekanntschaften verfolgt wird.

Mittelprächtig

"Mädelsabend" ist eine rasante, für Frauen wie auch Männer geeignete Komödie, die versucht, möglichst viele Pointen in möglichst kurzer Zeit abzufeuern. Angeschnittene Themen wie Medienhetze, Großstadtanonymität und soziales Gewissen bleiben dabei auf der Strecke. Bei einem Film, dessen Ausgangspunkt ein volltrunkener One-Night-Stand bildet, ist das jedoch weder überraschend noch sonderlich störend.

Man kann sein Geld mit Sicherheit in sinnstiftendere Abendbeschäftigungen investieren, wird den Erwerb eines Kinotickets für "Mädelsabend" allerdings nicht bereuen. Ja, die Originalität der Schmähs lässt oft zu wünschen übrig und Elizabeth Banks schafft es nicht ganz, die Hauptrolle über die volle Dauer zu stemmen. Dennoch ist das Drehbuch für einige herzhafte Lacher und angenehme Überraschungen gut. Besonders angenehm dabei: Der Film gipfelt nicht in einer alles überschattenden Schlussmoral.