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"Maleficent": Grandiose Jolie als dunkle Fee

Heute Redaktion
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Es werden auf den Tag genau 55 Jahre sein, die zwischen den Kinostarts der Disney-Produktionen "Sleeping Beauty" und "Maleficent" in den US-amerikanischen Kinos liegen. Was die beiden Filme gemeinsam haben? Maleficent (zu deutsch: Malefiz) ist der Name der bösen Fee, die Sleeping Beauty (Dornröschen) verwünscht und in hundertjährigen Schlaf fallen lässt. Wie der Titel bereits verrät, ist nicht die Prinzessin, sondern die Fee Hauptfigur des neuen Blockbusters. Die alternative Version des Klassikers punktet mit opulenter Ausstattung und grandioser Besetzung - allen voran Angelina Jolie in der Titelrolle. Ab 29. Mai ist "Maleficent" in Österreich zu sehen.

Es werden auf den Tag genau 55 Jahre sein, die zwischen den Kinostarts der in der Titelrolle. Ab 29. Mai ist "Maleficent" in Österreich zu sehen.

Ein gottesfürchtiger Mann mag keine Feen leiden, doch ihre Schätze hätt‘ er gern… Der Waisenjunge Stefan ist auf Beutezug im verbotenen Wald, als ihn ein Trupp Baumkrieger (die Ents aus lassen grüßen) in die Enge treibt. Zu seinem Glück eilt eine neugierige junge Fee herbei, um sich den Menschenknaben anzusehen. Sie ist die größte ihrer Art, hat Hörner auf dem Kopf und drachengleiche Schwingen auf dem Rücken. Ihr Name ist Maleficent.

) hat sich eine zarte Liebe entwickelt. Doch dem Menschen reicht es nicht, gern gesehener Gast im Feen-Reich zu sein. Er möchte am Hof des Königs Karriere machen. Als dieser an der Eroberung von Maleficents Heimat scheitert und die Krone als Belohnung für den Kopf der Fee aussetzt, kann Stefan nicht widerstehen. Statt seine Geliebte zu ermorden, schneidet er ihr "lediglich" die Flügel ab und bringt sie dem König, der ihn mit seiner Tochter vermählt.

Stefans Verrat und die grausige Verstümmelung lasten schwer auf Maleficents Gemüt. Da sie nicht mehr fliegen kann, greift sie von nun an auf dunkle Magie zurück - um einen Raben in ihren Diener ( zu sehen) zu verwandeln, einen gigantischen Wall aus Dornen rund um ihr Reich zu errichten und Stefans Erstgeborene mit einem Fluch zu belegen. Noch vor dem 16. Geburtstag des Mädchens (erst von Vivienne Jolie-Pitt, später von Elle Fanning verkörpert) soll sich dieser erfüllen. Während Stepan zunehmend dem Wahnsinn verfällt, beobachtet Maleficent das Kind beim Heranwachsen… und entdeckt längst vergessene Gefühle in sich.

Traumbesetzung

Spätestens wenn "Maleficent" ihre Flügel verliert und zur schwarzgewandeten Nemesis des Menschengeschlechts mutiert, wird klar: Diese Rolle ist Angelina Jolie wahrlich auf den Leib geschneidert. Die dunkle Fee ist als Mischung aus Grauen und Eleganz, Niedertracht und Schönheit, Stärke und Verletzlichkeit konzipiert. Jolie bewältigt diese Aufgabe perfekt.

Schon als Kind sei sie von der Figur fasziniert gewesen, sagte die Schauspielerin in einem Interview anlässlich der Vorpremiere des Films in London. Dass Jolie die Rolle der dunklen Fee am Herzen liegt, zeigt sich nicht zuletzt darin, dass sie den Charakter aktiv mitentwickelte. Sie setzte eine düstere, bedrohliche und dadurch der Version von 1959 sehr ähnliche "Maleficent" durch. Und half schließlich auch dabei, den Film zu finanzieren.

Effekte zum Staunen

Bleiben noch zwei Dinge zu erwähnen: Zum einen macht nicht nur Angelina Jolie "Maleficent" sehenswert. Der gesamte Film wirkt wie ein wahrgewordener "Live Action"-Traum aus den Urzeiten der Zeichentrickkunst. Heutzutage gehört die neueste Technik zwar schneller zum alten Eisen, als man Sequel sagen kann, doch dieses Märchen erweckt tatsächlich den Anschein eines in die Realität verpflanzten Disney-Animationsfilmes.

Zum anderen ist "Maleficent" nicht vollends perfekt. Vieles wurde beim Plot und der Charakterzeichnung richtig gemacht, ab und an wurde die Alternativschiene jedoch nicht konsequent genug durchgehalten. Zudem ist der Einstieg ein wenig holprig geraten. Die Dialoge zwischen der jungen Maleficent und dem Buben Stefan erinnern mehr an eine Schulaufführung von Peter Pan als an großes Kino. Den hervorragenden Gesamteindruck, den der Film hinterlässt, kann aber nichts davon langfristig trüben.