Österreich

"Mama wurde im Altersheim ruhig gestellt"

Heute Redaktion
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Eva P. (57) im Gespräch mit "Heute"-Reporter.
Eva P. (57) im Gespräch mit "Heute"-Reporter.
Bild: Denise Auer

Eine Tochter hat einen schlimmen Verdacht: Sie ist überzeugt, dass ihre Mutter mit Medikamenten "vollgepumpt" wurde. Denn kaum wurde die alte Dame verlegt, ging es ihr plötzlich weit besser.

Seit rund zehn Jahren ist Maria P. (94) in Pflegeheimen untergebracht. In der Einrichtung, in der sie zuletzt lebte, verschlechterte sich ihr Zustand rapide.

Ärzte verwundert

"Vor vier Wochen habe ich es extrem bemerkt. Meine Mutter war den ganzen Tag schläfrig. Sie hat gar nicht gewusst, wie spät es ist. Am Abend hat sie geglaubt, es ist in der Früh", schildert Eva P. (57).

Vor zwei Wochen, an einem Sonntag, kam die betagte Dame

dann ins Spital. Dort ging es ihr schnell besser. "Sie hat mich und meine Schwester sofort erkannt. Das war im Pflegeheim zum Schluss nicht mehr der Fall", erzählt Eva P. Auch die Spitalsärzte hätten sich über die rasche Verbesserung "gewundert", so die Wienerin.

Sie kann sich diese nur dadurch erklären, dass ihre Mutter zuvor im Heim mit Medikamenten ruhig gestellt wurde.

Laut aktuellem Jahresbericht der Volksanwaltschaft kein Einzelfall: Bei mehr als der Hälfte der österreichweit 122 untersuchten Pflegeheime herrsche akute Personalnot – und "häufig eine bedenkliche Medikation".